Zur Förderung der Gesundheit und damit zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes bei Mastgeflügel kann an vielen Punkten angesetzt werden. Einen großen Einfluss auf genannten Gesundheitsstatus hat die Einstreu, deren Quantität und Qualität je nach Material sehr variieren kann. Ein relevanter Betrachtungspunkt zur Vermeidung hoher Keimzahlen ist eine hohe Wasserhalte (WHK)- und Wasserbindekapazität (WBK). Ziel des Projektes war es daher, verschiedene Einstreumaterialien auf ihre WHK und WBK zu testen, um Rückschlüsse auf die Saugfähigkeit als Einstreu ziehen zu können.
Herangezogen wurden herkömmliche und alternative Einstreumaterialien von Herstellern und praktischen, landwirtschaftlichen Betrieben, die nach VDLUFA 32.1 und 32.2 auf ihre WHK und WBK untersucht wurden. Zu den Materialien zählten bspw. verschiedene Arten von Stroh und -pellets, Weichholzraspeln bzw. Hackschnitzel oder Luzernenheu, Hanf, Dinkelspelzen und Kokosfasern. Die Proben wurden in der originalen Größe und auf 1 mm vermahlen untersucht.
Die Methoden sind von Futtermitteln auf Einstreumaterialien leicht übertragbar. Lediglich die Menge an zugegebenem Wasser musste bei der Methodik 32.1 von insgesamt 50 ml auf 100 ml erhöht werden, da die Einstreu z.T. das gesamte Wasser aufnehmen konnte und sonst die tatsächliche WHK nicht hätte erfasst werden können. Im Vergleich zur Originalsubstanz konnten die vermahlenen Variationen mehr Wasser halten und binden.
Schlussfolgernd wird deutlich, dass zur Erfassung von Qualitätsmerkmalen der Einstreu die Methoden 32.1 und 32.2 herangezogen werden können. Grundsätzlich führen kleinere Partikelgrößen der Einstreu zu einer höheren WHK und WBK, wodurch der Keimdruck im Stall verringert werden könnte. Zu beachten ist jedoch, dass dabei die Staubbelastung im Stall zunehmen kann, was ein höheres Risiko für respiratorische Erkrankungen mit sich bringt. Um Einstreu als Einflussfaktor auf die Tiergesundheit beurteilen zu können, ist eine vollumfänglichere Untersuchung weiterer Eigenschaften von Einstreu erforderlich.
Das Projekt ist Teil der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz im Bundesprogramm Nutztierhaltung. Förderkennzeichen 2820MDT220.
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Zur Förderung der Gesundheit und damit zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes bei Mastgeflügel kann an vielen Punkten angesetzt werden. Einen großen Einfluss auf genannten Gesundheitsstatus hat die Einstreu, deren Quantität und Qualität je nach Material sehr variieren kann. Ein relevanter Betrachtungspunkt zur Vermeidung hoher Keimzahlen ist eine hohe Wasserhalte (WHK)- und Wasserbindekapazität (WBK). Ziel des Projektes war es daher, verschiedene Einstreumaterialien auf ihre WHK und WBK zu tes...
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