Bauen mit Holz gewinnt insbesondere aufgrund der ökologischen Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen, mineralischen Bauweisen immer mehr an Bedeutung. Nichtsdestotrotz ist es notwendig Analysen durchzuführen, um die Auswirkungen auf die Umwelt, sowie die Wohngesund-heit und das Wohlbefinden der Nutzer:innen weiter zu untersuchen. Denn der Baustoff Holz steht einerseits in der Kritik aufgrund dessen natürlichen Emissionscharakteristik im VOC-Spektrum, andererseits wirkt der Werkstoff behaglichkeitsfördernd.
In dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Forschungsprojekt Senioren-wohnanlage Waldmünchen (AZ 35426/01) wurden Wechselwirkungen unterschiedlicher Kon-struktionsaufbauten in Holzbauweise auf die Umweltwirkungen mit Fokus auf Innenraumluftquali-tät, Nutzerverhalten, Wohngesundheit und Lebenszyklusanalyse erforscht. Untersuchungsgegen-stand in diesem Projekt waren elf (fast) baugleiche Einfamilienhäuser, die im Rahmen eines Wohnprojektes für Senior:innen in Waldmünchen gebaut wurden. Zehn der elf Häuser wurden in unterschiedlichen Holzbauweisen, ein Haus in Mauerwerksbauweise errichtet. Den Bau der Häu-ser nahmen 10 verschiedenen Firmen vor (zwei Häuser wurden von derselben Firma errichtet). Diese Firmen waren gleichzeitig Kooperationsunternehmen im Forschungsprojekt.
Zur Untersuchung der Wechselwirkungen der unterschiedlichen Konstruktionsaufbauten bezüg-lich Innenraumluftqualität, Nutzerverhalten und Wohngesundheit wurden in den verschiedenen Häusern Innenraumluftmessungen durchgeführt sowie die Nutzer:innen befragt. Für die Innen-raumluftmessungen wurden seitens IQUH GmbH TVOCs, Aldehyde, Formaldehyd, Biozide, Flammschutzmittel, Weichmacher, PAKs, PCBs und Carbonsäuren untersucht. Die Nutzer:innen wurden seitens der TUM über einen Zeitraum von Anfang Dezember bis Ende März alle 14 Tage zum Nutzerkomfort in den Häusern befragt. Es zeigt sich, dass trotz teilweise erhöhten TVOC - Werten der Nutzerkomfort als positiv bewertet wurde.
Um den Einfluss der Konstruktionen auf die Umwelt zu untersuchen, wurden eine Ökobilanz und eine Recyclingfähigkeitsbetrachtung durchgeführt. So können die Auswirkungen auf die Umwelt ganzheitlich untersucht werden. Sowohl für die Ökobilanzierung als auch für die Betrachtung der Recyclingfähigkeit der unterschiedlichen Aufbauten wurden zunächst notwendige Unterlagen und weiterführende Informationen von den beteiligten Unternehmen sowie den Auftraggebenden zusammengetragen. Die Ökobilanzierung wurde durch die Fa. Ascona, König – Voerkelius - Ya-ma GbR mit der Software LEGEP durchgeführt. Für die Analyse der Recyclingfähigkeit der Bau-teile bzw. der Gebäude wurde das bereits in einem Vorgängerprojekt (Hafner et al. 2020) entwickelte Nachweisverfahren zur Bewertung der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen in Bauwerken verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Holzbauweisen sowohl hinsichtlich der Ressourcennutzung und des Wiederverwendungspotentials als auch hinsichtlich der Umweltwir-kungen Vorteile im Vergleich zur Mauerwerksbauweise haben können. Die Holzbauweisen an sich weisen insbesondere bezüglich des Potentials zur Wiederverwendung der zum Einsatz kommenden Baustoffe Optimierungsmöglichkeiten auf.
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Bauen mit Holz gewinnt insbesondere aufgrund der ökologischen Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen, mineralischen Bauweisen immer mehr an Bedeutung. Nichtsdestotrotz ist es notwendig Analysen durchzuführen, um die Auswirkungen auf die Umwelt, sowie die Wohngesund-heit und das Wohlbefinden der Nutzer:innen weiter zu untersuchen. Denn der Baustoff Holz steht einerseits in der Kritik aufgrund dessen natürlichen Emissionscharakteristik im VOC-Spektrum, andererseits wirkt der Werkstoff behaglichkei...
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