Im Rahmen dieser Arbeit wurde in einer klassischen Fall-Vergleichs-Studie untersucht, in wie weit eine Assoziation zwischen der Ausprägung der Ausdauerleistungsfähigkeit und den Polymorphismen Leu162Val im PPARα-Gen, +294T>C im PPARδ-Gen und Pro12Ala im PPARγ2-Gen besteht. Diese Gene spielen allesamt eine wichtige Rolle in der Regulation des Fettsäurestoffwechsels. Hierzu wurden 314 Hochleistungsausdauersportler und 303 untrainierte Kontrollpersonen, welche über ihre maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) eindeutig den entsprechenden Gruppen zugeteilt wurden, an diesen drei Loci genotypisiert.
Für den PPARα Leu162Val-Polymorphismus und den PPARδ+294 T>C-Polymorphismus ergab sich beim Vergleich der beiden Gruppen weder bei der Häufigkeit der Allele, noch bei der Genotypenverteilung ein signifikanter Unterschied zwischen Athleten und Kontrollpersonen. Da in beiden Fällen Studien vorliegen, die auf eine direkte, zum Teil synergistische Rolle von PPARα bzw. PPARδ in den Anpassungsmechanismen auf Ausdauertraining hindeuten, sollte in weiteren Studien untersucht werden, ob andere funktionelle Polymorphismen in diesen Genen bzw. Kombinationen aus mehreren SNPs einen Einfluss auf die Ausprägung der Ausdauerleistungsfähigkeit haben.
Am PPARγ2 Pro12Ala-Locus fanden sich in der Athletengruppe eine signifikant höhere Frequenz des selteneren Ala-Allels (11,8% vs. 7,0%, p = 0,047), sowie ein höherer Anteil an Ala-Trägern (28,6% vs. 21,7%, p = 0,048). Eine mögliche funktionelle Erklärung findet sich in der reduzierten Aktivität des Ala-Allels. Dies könnte die normale PPARγ-vermittelte Hemmung der Fettsäureaufnahme und –oxidation in der Skelettmuskulatur indirekt vermindern. Dieser Effekt könnte wiederum, insbesondere unter Belastung, einen höheren Anteil an Fettsäureoxidation begünstigen und damit zu einer besseren Energiebereitstellung bei Ausdauerleistungen beitragen.
Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit und ihre Bedeutung für die Ausdauerleistungsfähigkeit müssen in weiteren Studien, z.B. prospektiven Trainingsstudien untersucht werden. Zusätzlich sollten funktionelle Studien mit Knock-out-Mäusen durchgeführt werden, um die Bedeutung der PPARγ2-Aktivität für die Ausprägung der Ausdauerleistungsfähigkeit genauer bestimmen zu können.
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Im Rahmen dieser Arbeit wurde in einer klassischen Fall-Vergleichs-Studie untersucht, in wie weit eine Assoziation zwischen der Ausprägung der Ausdauerleistungsfähigkeit und den Polymorphismen Leu162Val im PPARα-Gen, +294T>C im PPARδ-Gen und Pro12Ala im PPARγ2-Gen besteht. Diese Gene spielen allesamt eine wichtige Rolle in der Regulation des Fettsäurestoffwechsels. Hierzu wurden 314 Hochleistungsausdauersportler und 303 untrainierte Kontrollpersonen, welche über ihre maximale Sauerstoffaufnahme...
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