Hintergrund: 20 % aller stationären Aufnahmen von Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler (EAHF) erfolgen wegen Akuterkrankungen oder Notfällen. Diese Studie soll zeigen, welche personellen und apparativen Anforderungen an Kliniken zu stellen sind, um ein adäquates diagnostisches und therapeutisches Management bei EAHF in Notfallsituationen zu gewährleisten. Methodik: Prospektive Multizenterstudie mit Erfassung aller Notfallaufnahmen von EAHF (n ≥ 16 Jahren) innerhalb eines Jahres. Ergebnisse: 160 Patienten im Alter von 16 71 Jahren wurden erfasst, die insgesamt 201 Mal notfallmäßig stationär aufgenommen wurden. Überproportional häufig waren Patienten mit komplexen Herzfehlern betroffen (univentrikuläres Herz 22,3 %, komplette Transposition 13,9 %, Fallot´sche Tetralogie 21,4 %, sonstige 42,4 %). Die verschiedenen Notfallereignisse benötigten folgende Diagnostik: Echokardiogramm (n=154), Röntgen-Thorax (n=95), Holter-EKG (n=85), transösophageale Echokardiographie (n=69), CT (n=23), Herzkatheterunter- suchung (n=19), Lungenszintigraphie (n=14), sonstige (n=129). Therapeutisch waren notwendig: Operation (n=47), Kardioversion (n=24), elektrophysiologische Untersuchung/Behandlung (n=17). Bei 126 der 201 Notfallaufnahmen (62,7 %) musste eine andere Fachdisziplin konsiliarisch hinzugezogen werden: Chirurgie (n=47), Innere Medizin (n=42), Neurologie (n=12), Augenheilkunde (n=6), HNO (n=5), Gynäkologie (n=5), Psychiatrie (n=4), Radiologie (n=3), Dermatologie (n=2), Orthopädie (n=2). Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie belegt erstmals mit Zahlen, dass für das angemessene Management von Notfallsituationen bei EAHF ein breites Spektrum diagnostischer und therapeutischer Verfahren zur Verfügung stehen muss. Hierbei ist von großer Bedeutung, dass der primär behandelnde Arzt über eine spezielle Erfahrung und Wissen auf dem Gebiet der angeborenen Herzfehler und deren Langzeitkomplikationen verfügt. Zudem muss sichergestellt werden, dass die Konsilarii der verschiedenen Fachgebiete ebenfalls weitergehende Kenntnisse auf diesem Gebiet besitzen. Die Daten unterstützen die Forderung nach Schwerpunktkliniken für EAHF.
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Hintergrund: 20 % aller stationären Aufnahmen von Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler (EAHF) erfolgen wegen Akuterkrankungen oder Notfällen. Diese Studie soll zeigen, welche personellen und apparativen Anforderungen an Kliniken zu stellen sind, um ein adäquates diagnostisches und therapeutisches Management bei EAHF in Notfallsituationen zu gewährleisten. Methodik: Prospektive Multizenterstudie mit Erfassung aller Notfallaufnahmen von EAHF (n ≥ 16 Jahren) innerhalb eines Jahres. Ergebnisse: 16...
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