Der Schlaganfall stellt unsere zunehmend älter werdende Gesellschaft mit einer hohen Mortalitätsrate sowie schwerer Pflegebedürftigkeit nach überlebtem Schlaganfall vor eine schwierige Aufgabe. Es ist daher bedeutend, behandelbare Vorhersageparameter für ein gutes funktionelles Outcome zu identifizieren, um die Prognose des Krankheitsverlaufes nach einem Schlaganfall zu verbessern.
Die arterielle Hypertonie ist solch ein behandelbarer kardiovaskulärer Risikofaktor. Studien zeigen, dass zentrale Blutdruckparameter besser mit der Vorhersagekraft kardiovaskulärer Ereignisse korrelieren als periphere allein (Agabiti-Rosei, Mancia et al. 2007, Roman, Devereux et al. 2007). Auch ist die arterielle Gefäßsteifigkeit ein unabhängiger Prädiktor für das funktionelle Outcome nach einem Schlaganfall (Gąsecki, Rojek et al. 2012).
Ziel der vorliegenden Studie war es, die Vorhersagekraft zentraler Blutdruckparameter für das spätfunktionelle Outcome 90 Tage nach einem Schlaganfall zu validieren.
Dazu wurden hospitalisierte Schlaganfallpatienten 7±2 Tage nach akutem Schlaganfall in eine monozentrische, prospektive nicht-interventionelle Kohortenstudie aufgenommen. Mithilfe einer 24h-Blutdruckmessung mit dem Mobil-O-Graph® der Firma I.E.M. GmbH wurden der zentrale Blutdruck, der Augmentationsindex (AIx) und die Pulswellengeschwindigkeit (PWV) gemessen. Nach 90±14 Tagen wurde das funktionelle Outcome mithilfe der Modified Rankin Scale (MRS) erfasst. Die Patientengruppe mit einem gutem Outcome (MRS≤1) wurde mit der Gruppe mit einem schlechtem Outcome (MRS>1) bezüglich zentraler Blutdruckparameter verglichen. Zudem wurden Analysen zur Vorhersagekraft zentraler Blutdruckparameter für ein gutes funktionelles Outcome gemacht.
Von 87 in die Studie eingeschlossenen Patienten mit einem Alter von 66,4 ± 14,5 Jahren konnte bei 77 Patienten ein Follow-up erhoben werden. Somit gab es zehn Lost to Follow-ups. Der Durchschnitt der MRS aller nachverfolgten Patienten lag bei 1,7 ± 1,6 Punkten. Ein gutes funktionelles Outcome konnte bei über der Hälfte aller nachverfolgten Patienten (53,3%) festgestellt werden.
Patienten mit kardio-embolischer Genese des Schlaganfalls sowie Patienten, die bei Klinikaufnahme kein neurologisches Defizit hatten, wurden von der Auswertung ausgeschlossen.
Die gemessenen zentralen systolischen und diastolischen Blutdruckparameter und die Pulswellengeschwindigkeit konnten keine statistische Signifikanz zwischen den zwei Gruppen (gutes Outcome MRS≤1; schlechtes Outcome MRS>1) aufdecken.
Der Mittelwert des Augmentationsindexes unterschied sich in den zwei Gruppen signifikant (p=0,006) mit erhöhten Werten in der Gruppe mit gutem funktionellem Outcome. Der auf 75 Herzschläge pro Minute justierte Augmentationsindex (AIx@75) war jedoch nicht signifikant.
Der zentrale systolische und diastolische Blutdruck, der zentrale Pulsdruck, die PWV sowie der AIx@75 nahmen keinen Einfluss auf die Eintretenswahrscheinlichkeit für ein gutes funktionelles Outcome 90±14 Tage nach akutem Schlaganfall.
Es sind weitere klinische Studien mit einem größeren Patientenkollektiv nötig, um die Vorhersagekraft zentraler Blutdruckparameter für das funktionelle Outcome nach Schlaganfallereignissen zu validieren.
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Der Schlaganfall stellt unsere zunehmend älter werdende Gesellschaft mit einer hohen Mortalitätsrate sowie schwerer Pflegebedürftigkeit nach überlebtem Schlaganfall vor eine schwierige Aufgabe. Es ist daher bedeutend, behandelbare Vorhersageparameter für ein gutes funktionelles Outcome zu identifizieren, um die Prognose des Krankheitsverlaufes nach einem Schlaganfall zu verbessern.
Die arterielle Hypertonie ist solch ein behandelbarer kardiovaskulärer Risikofaktor. Studien zeigen, dass zentral...
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