Die aktuelle Fahrzeug- und Antriebsentwicklung befindet sich nicht nur auf einem technisch sehr hohen Niveau, sondern muss je nach Positionierung des Fahrzeugs im Produktportfolio des Herstellers, nach wie vor den Spagat zwischen konkurrierenden Entwicklungszielen meistern. Faktoren des Fahrerlebnisses wie Sportlichkeit und Dynamik stehen Anforderungen an CO2-Reduktion und niedrigen Kraftstoffverbräuchen gegenüber. In aktuellen Fahrzeuggenerationen wird mittels individuell einstellbarer Fahrprogramme dieser Spagat auch innerhalb ein und desselben Fahrzeugs zu vollführen versucht. Variable Motorkennfelder, Gaspedalkennlinien und Fahrwerksparameter sollen den Charakter des Fahrzeugs auf Knopfdruck vom Sportler zum Öko-Fahrzeug verändern. Ein Haupteinflussfaktor auf die daraus resultierende Wahrnehmung des Kunden ist hierbei die Art und Weise wie mit der Umwandlung der im Fahrzeug (in welcher Form auch immer) zur Verfügung stehenden Energie in Dynamik umgegangen wird. Ziel der vorliegenden Studie ist daher die Untersuchung der menschlichen Wahrnehmungsleistung im Bereich Fahrzeug-Längsdynamik bzw. das Auflösungsvermögen von Dynamikveränderungen, sowie die Untersuchung von Quereinflüssen auf das Auflösungsvermögen. Hierfür wurden Methoden aus dem Bereich der Psychophysik adaptiert, mit dem Ziel diese in ein Versuchsträgerfahrzeug zu integrieren und Probandenstudien mit einem Realfahrzeug durchzuführen. Der Forschungszweig der Psychophysik beschäftigt sich mit dem der Ermittlung des Zusammenhangs von objektiven physikalischen Reizen (hier der Beschleunigungsreiz) und der resultierenden subjektiven Empfindung (Boff, 1986). Ein zentraler Forschungsgegenstand aus diesem Bereich ist die Ermittlung des ebenmerklichen Unterschieds einer bestimmten Reizart. In einer vorangegangenen Studie wurde bereits die technische Umsetzbarkeit der Methodik erfolgreich demonstriert und eine 50%-Unterschiedsschwelle von 0,1m/s² für das Maximalbeschleunigungsniveau des Versuchsfahrzeugs ermittelt (Müller, 2013). Quereinflüsse auf die Wahrnehmungsleistung in Form von Fahrzeuggeräuschen, Geschwindigkeitsniveau und der Beanspruchung des Fahrers stehen im Fokus dieser Untersuchung.
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Die aktuelle Fahrzeug- und Antriebsentwicklung befindet sich nicht nur auf einem technisch sehr hohen Niveau, sondern muss je nach Positionierung des Fahrzeugs im Produktportfolio des Herstellers, nach wie vor den Spagat zwischen konkurrierenden Entwicklungszielen meistern. Faktoren des Fahrerlebnisses wie Sportlichkeit und Dynamik stehen Anforderungen an CO2-Reduktion und niedrigen Kraftstoffverbräuchen gegenüber. In aktuellen Fahrzeuggenerationen wird mittels individuell einstellbarer Fahrprog...
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