Das apparative Krafttraining der Dorsalflexoren zur Prävention von Shin Splints
Author(s):
Hagen, M.; Böhm, H.; Brüggemann, G. P.
Abstract:
Problemstellung: Krafttraining der Supinatoren wird als mögliche Präventivmassnahme gegen Überpronationsbeschwerden bei Läufern diskutiert (Feltner et al., 1994). Ziel dieser Studie war es herauszufinden, inwieweit ein apparatives Krafttraining der Dorsalflexoren die Rückfussbewegungen bei Fersenläufern beeinflusst, die an einem typischen Überpronationssyndrom leiden: chronischen Shin Splints. Methoden: Die Experimentalgruppe (EG: n=8) absolvierte ein achtwöchiges apparatives Krafttraining der Dorsalflexoren, 7 Versuchspersonen dienten als Kontrollgruppe (KG). Bei Prä- und Posttest wurde die Maximalkraft (MVC) der Dorsalflexoren ermittelt sowie die Rückfussbewegung beim Barfusslaufen in der bevorzugten Jogginggeschwindigkeit mit einem Elektrogoniometer quantifiziert. Die Intensität der Schienbeinkantenschmerzen wurde auf einer visuellen Analogskala (VAS) gekennzeichnet. Ergebnisse: Im Vergleich zur KG zeigte die EG einen hoch signifikanten Anstieg der MVC (p<0,01) sowie die Reduktion des Pronationsmaximums auf (p=0,07). Die VAS-Ergebnisse der EG lassen im Gegensatz zur KG eine signifikante Schmerzreduktion deutlich werden (p<0,05). Diskussion: Das apparative Krafttraining der Dorsalflexoren besitzt einen präventiven Effekt auf das Beschwerdebild bei Rückfussläufern mit Shin Splints. Es scheint, als könnte die gesteigerte Muskelkraft des M. tibialis anterior, der ebenfalls als Supinator arbeitet, eine aktive Pronationskontrolle herbeiführen. Apparatives Krafttraining der Dorsalflexoren könnte allgemein eine wirksame Strategie zur Prävention von Überpronationssyndromen sein.