In den letzten beiden Jahrzehnten haben sich bildunterstützte, navigierte Operationen rasant weiterentwickelt. Die Verwendung intraoperativer Bildgebung hat die Sicherheit vieler medizinischer Eingriffe verbessert, gleichzeitig jedoch auch zu einer erhöhten Strahlendosis während der Operation beigetragen. Es wurden Navigationslösungen eingeführt, um die Eingriffe gleichzeitig schonender und sicherer zu machen. Der klinische Arbeitsablauf ist häufig kompliziert. Neue Operationssysteme fügen weitere Komplexität hinzu und lassen sich nicht nahtlos in den klinischen Arbeitsablauf integrieren.
Die vorliegende Arbeit stellt zwei neue Konzepte für eine intuitive, intra-operative, bildunterstützte Navigation vor. Ausgehend von diesen Konzepten, werden innovative Lösungen vorgeschlagen, um den anwendungsspezifischen Anforderungen von Eingriffen an der Wirbelsäule gerecht zu werden.
Das erste neue Konzept ermöglicht mittels eines Head Mounted Displays eine Visualisierung direkt in den Operationssitus. Erste vorklinische Tests zeigen, dass Standardmethoden für die Visualisierung mittels Volumen- und Schichtdaten-Rendering keine ausreichende Darstellung für eine erfolgreiche intra-operative Navigation bieten. Daher wurde ein hybrides Visualisierungssystem, eine Kombination aus Schichtdaten-Darstellung und mittels Techniken der erweiterten Realität, umgesetzt und ausgewertet. Das zweite Konzept basiert auf einem C-Bogen, der um eine Kamera erweitert wurde und erstmals von Navab et al. vorgestellt wurde. Dieses Grundkonzept ermöglicht eine Überlagerung von Röntgenbildern mit einem Videobild während des Eingriffes ohne eine Registrierung des Patienten. Auf diesem System aufbauend wurden Erweiterungen entwickelt, die eine reibungsfreie Integration des ursprünglichen Konzepts in den klinischen Arbeitsablauf ermöglichen.
Die technische Evaluierung und zahlreiche vorklinische Phantom- und Leichenstudien deuten an, dass beide Systeme sinnvolle Ergänzungen für Wirbelsäulenoperationen darstellen und sich einfach in den klinischen Arbeitsablauf integrieren lassen. Zusätzlich zur üblichen vorklinischen Evaluierung neuer operativer Systeme wurde eine Methodik entwickelt, um Systeme modellbasiert zu vergleichen. Diese Methodik beruht auf der Analyse des klinischen Arbeitsablaufs, dem Aufbau einer klinischen Simulation, der Durchführung von Simulationen mit dem klinisch verwendeten und dem neuen System und deren Vergleich und Analyse. Diese neue Methodik wurde angewandt, um den erweiterten C-Bogen mit der aktuellen klinischen Routine bei dem Vertebroplastieeingriff im Computertomographen zu vergleichen.
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In den letzten beiden Jahrzehnten haben sich bildunterstützte, navigierte Operationen rasant weiterentwickelt. Die Verwendung intraoperativer Bildgebung hat die Sicherheit vieler medizinischer Eingriffe verbessert, gleichzeitig jedoch auch zu einer erhöhten Strahlendosis während der Operation beigetragen. Es wurden Navigationslösungen eingeführt, um die Eingriffe gleichzeitig schonender und sicherer zu machen. Der klinische Arbeitsablauf ist häufig kompliziert. Neue Operationssysteme fügen weite...
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