Die Erforschung des autonomen Fahrens ist mittlerweile einige Jahrzehnte alt. Über reine Forschungsfahrzeuge ist man dabei aber nicht hinausgekommen. Es wird noch mehrere Jahr-zente dauern bis autonome Serienfahrzeug im öffentlichen Verkehr fahren werden. Dennoch gibt es interessante Anwendungsszenarien in denen automatisch fahrende Fahrzeuge einen großen Beitrag zu neuen Mobilitätskonzepten leisten können. Als Übergangstechnologie kann das teleoperierte Fahren dienen. Dieses aus der Robotik entliehene Konzept lässt sich an den Straßenverkehr adaptieren. Über eine drahtlose Kommunikationsverbindung, etwa die Mobil-funknetze der nächsten Generation, wir es möglich einen Live-Video-Stream aus dem Fahr-zeug zu senden. Ein Teleoperator kann dann entsprechende Steuersignale von seinem Opera-tor-Arbeitsplatz an das Fahrzeug zurücksenden.
Das Konzept der teleoperierten Straßenfahrzeuge basiert auf einem Kamerakonzept mit acht Kameras. Der Operator-Arbeitsplatz orientiert sich an der menschlichen Informationsaufnah-me bei der Fahrzeugführung und stellt demnach hauptsächlich visuelle Informationen dar. Erste Testfahrten haben gezeigt, dass die Teleoperation im Straßenverkehr generell möglich ist. Die Zeitverzögerungen, die durch die Datenübertragung entstehen, sind unterhalb der kri-tischen Sicherheitsgrenzen. Ein einfaches Sicherheitskonzept, welches den Fall der fehlerhaf-ten oder unterbrochenen Datenübertragung absichert, lässt sich nach dem Prinzip des „freien Korridors“ umsetzen. Der Teleoperator hat dabei die Verantwortung, den Fahrschlauch des Fahrzeugs bis zum Anhaltepunkt frei von jeglichen Hindernissen zu halten.
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