In zeitgenössischen Experimenten and technischen Anwendungen steigt der Bedarf an neuen und fortgeschrittenen Detektoren für den Nachweis von Strahlung und Teilchen. Tieftemperaturdetektoren wie Transition Edge Sensors (TES) wurden als ultrahoch-auflösende Strahlungs- und Teilchendetektoren entwickelt und bieten vielerlei Anwendungen. Primär wurden sie allerdings für Experimente in der Astro-Teilchenphysik entwickelt, wie z.B. die Suche nach Dunkler Materie. In der Materialanalyse wurden sie eingeführt, um die Massenspektroskopie von Bio-Molekülen und die energiedispersive Röntgenspektroskopie (EDX) zu revolutionieren. EDX ist die Elementbestimmung in Raster-Elektronenmikroskopen (REMs) mithife von charakteristischer Röntgenstrahlung. Der Einsatz von TES- Detektoren verbessert die EDX- Analyse von kleinen Volumina wie Partikeln oder dünnen Schichten enorm. Dies ist, wegen der fortschreitenden Verkleinerung der Strukturgrössen, besonders wichtig für die Halbleiterindustrie. Momentan benutzte Strukturgrössen von 65 nm verlangen bereits neue Ansätze in der Analytik. In dieser Arbeit wird die Einführung und Verbesserung von einem voll automatisierten TES- Detektorsystem in die industrielle Umgebung eines Fehleranalyselabors beschrieben. Dieses System, das unter dem Namen Polaris vermarktet wird, basiert auf einem Pulsrohrkühler kombiniert mit einer adiabatischen Entmagnetisierungsstufe (ADR), die benötigt wird, um den Detektor auf seine Arbeitstemperatur abzukühlen. Mehrere Verbesserungen an diesem System mussten durchgeführt werden, um einen Betrieb in industrieller Umgebung zu ermöglichen. Die Energieauflösung konnte erheblich verbessert werden, was eine bessere Linientrennung und die Messung von chemischen Verschiebungen ermöglicht. Wegen der, im Vergleich zu konventionellen Detektoren, kleinen Detektorfläche war die Nachweiseffizienz zu niedrig für den Alltagseinsatz. Um dieses Problem zu lösen wurde eine polykapillare Linse installiert. Der Einsatz dieser Linse war problematisch und eine einfache Justiermethode musste entwickelt werden. Allerdings konnte mit diesen Massnahmen die Zählrate um mehr als zwei Grössenordnungen gesteigert werden. Um Röntgenpeaks korrekt identifizieren zu können ist eine genaue Kalibrierung des Detektorsystems erforderlich, die die nichtlineare Detektorcharakteristik korrigiert. Ein neuer Ansatz für die Linearisierung von TES wurde entwickelt, der die Anforderungen der Materialanalyse voll erfüllt. Diese Methode ist einfach zu benutzen für zukünftige Nutzer des Spektrometers. Mit dem erreichten Grad an Automatisierung und erweiterten Analysemöglichkeiten, wie einer überlegenen Linientrennung, einer niedrigen Nachweisgrenze und einer einfachen Linienidentifizierung, haben TES-EDX-Spektrometer das Potential konventionelle Detektoren komplett zu ersetzen.
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In zeitgenössischen Experimenten and technischen Anwendungen steigt der Bedarf an neuen und fortgeschrittenen Detektoren für den Nachweis von Strahlung und Teilchen. Tieftemperaturdetektoren wie Transition Edge Sensors (TES) wurden als ultrahoch-auflösende Strahlungs- und Teilchendetektoren entwickelt und bieten vielerlei Anwendungen. Primär wurden sie allerdings für Experimente in der Astro-Teilchenphysik entwickelt, wie z.B. die Suche nach Dunkler Materie. In der Materialanalyse wurden sie ein...
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