Das Kühlen einzelner Atome ist die Voraussetzung dafür, sie in einer Lichtfalle einfangen und beobachten zu können. Mit der Laserkühlung steht der Atomphysik eine effiziente Methode dafür zur Verfügung. Deren Nachteil besteht jedoch darin, daß sie auf der wiederholten Absorption und spontanen Emission von Photonen beruht. Daher ist diese Methode nur für wenige Atomsorten, die einen geschlossenen Übergang aufweisen, anwendbar. Im stark gekoppelten Atom-Resonator-System kann die spontane Emission von Photonen vom Atom vermieden werden, indem Energie und Entropie durch aus der Resonatormode transmittierte Photonen abgeführt werden. In dieser Arbeit wird diese neue Kühlmethode, die nicht auf spontaner Emission beruht, erstmals verwirklicht. Im Experiment wird ein einzelnes Atom in einer Resonator-Dipolfalle eingefangen. Beleuchtet man dieses System mit einem schwachen, leicht blau verstimmten Laserstrahl, so wird die Speicherzeit des Atoms in der Falle verlängert. Die beobachtete Kühlkraft ist mehr als fünfmal stärker als die Kühlkraft, die bei vergleichbarer Anregung eines Zwei-Niveau-Atoms, mit Laserkühlmethoden im freien Raum, erreicht wird. Mittels dieser Resonator-Kühlmethode werden einzelne Atome in der Mode des Hochfinesse-Resonators lokalisiert. Dadurch können die Normalmoden des gekoppelten Systems sowohl in der Transmission als auch in der Lebensdauer der Falle aufgelöst werden. Das Experiment wird durch eine Monte-Carlo-Simulation beschrieben, welche zeigt, daß das Atom auf ein Zehntel der Wellenlänge lokalisiert werden kann. Die unabhängige Anregung der beiden Normalmoden eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten in der Quanteninformationsverarbeitung, beispielsweise die Realisierung Quantenlogischer Gatter. In der Zukunft könnte die Resonatorkühlung auch auf Systeme angewandt werden, die mittels konventioneller Methoden nicht gekühlt werden können, wie etwa Moleküle oder ein Atom, in welchem ein Quantenbit gespeichert ist.
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Das Kühlen einzelner Atome ist die Voraussetzung dafür, sie in einer Lichtfalle einfangen und beobachten zu können. Mit der Laserkühlung steht der Atomphysik eine effiziente Methode dafür zur Verfügung. Deren Nachteil besteht jedoch darin, daß sie auf der wiederholten Absorption und spontanen Emission von Photonen beruht. Daher ist diese Methode nur für wenige Atomsorten, die einen geschlossenen Übergang aufweisen, anwendbar. Im stark gekoppelten Atom-Resonator-System kann die spontane Emission...
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