Einleitung: Über 30% der Mandibulafrakturen liegen im Bereich des Kiefergelenkfortsatzes. Frakturen des Gelenkkopfes selbst werden bisher meist frühfunktionellkonservativ behan-delt. Aufgrund der unbefriedigenden Langzeiter-gebnisse, insbesondere bei Luxationsfrakturen, gewinnt die osteosynthetische Versorgung in dieser Region zunehmend an Bedeutung. Ziel der Studie war der Stabilitätsvergleich verschie-dener steosyntheseverfahren für Gelenkwalzen-frakturen Typ B nach Neff. Methoden: Für den invitro-Vergleich wurde an Sawbone-Mandibulae eine diakapituläre Kiefer-gelenkfraktur gesetzt. Anschliessend wurde diese mit derzeitklinisch üblichen Osteosynthese-verfahren versorgt (Corticalisschrauben Würz-burg 2,0x15mm, Kleinfragmentschrauben Stryker-Leibinger 1,7x14mm, Knochenschrau-ben Würzburg 1,2x13mm, resorbierbare Corti-calisschrauben Lactosorb 2,0x15mm, PDS-Pins Ethipin 1,0 mm). An einem neu entwickelten Kiefergelenk-Prüfstand (Mandibulator) wurde die Einwirkung der Kraftvektoren der Kaumusku-latur in verschiedenen Mundöffnungssituationen (0, 20, 35 mm Schneidekantendistanz) simuliert. Die Krafteinleitung erfolgte im Unterkieferfront-bereich sowie in Regio 36 und 46 sowohl bei zentrischer als auch exzentrischer Kiefergelenk-position. Dabei wurde die Dislokation im Bereich der osteosynthetisch stabilisierten Frakturspal-ten erfasst und mittels Bildanalyse quantifiziert (SIMI-Capture, SIMI-Motion 5). Ergebnisse: Am stabilsten erwies sich die Versor-gung mit 1,7x14mm-Titanschrauben bzw. Corti-calisschrauben mit Spaltverschiebung bis zu 1,0mm bei maximaler Krafteinleitung von 200N incisal bzw. molar. Bei der Versorgung mit 1,2x13mm-Titan-Schrauben oder resorbierbaren Schrauben 2,0x15mm kam es bereits bei gerin-ger Kaubelastung (50 bzw. 100N) zu deutlicher Instabilität. Die instabilste Versorgung war die Osteosynthese mit PDS-Pins. Hier kam es bei maximaler Kaulast von 200N zu Dislokationen bis zu 3,5 mm. Insgesamt verursachte die ipsi-laterale Lasteinleitung bei 0mm Schneidekanten-distanz jeweils die größte Dislokation. Diskussion: Je nach Osteosyntheseverfahren muß die Belastung bei frühfunktioneller Beübung reduziert werden. Ipsilaterales Kauen stellt ein Risiko für die Lockerung der Osteosynthese dar.
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Einleitung: Über 30% der Mandibulafrakturen liegen im Bereich des Kiefergelenkfortsatzes. Frakturen des Gelenkkopfes selbst werden bisher meist frühfunktionellkonservativ behan-delt. Aufgrund der unbefriedigenden Langzeiter-gebnisse, insbesondere bei Luxationsfrakturen, gewinnt die osteosynthetische Versorgung in dieser Region zunehmend an Bedeutung. Ziel der Studie war der Stabilitätsvergleich verschie-dener steosyntheseverfahren für Gelenkwalzen-frakturen Typ B nach Neff. Methoden: Für den inv...
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