Einleitung: Nach radikalen Prostatektomien kommt es aufgrund von Verletzungen bzw. Exzision der kavernösen Nerven häufig zu erektilen Dysfunktionen postoperativ. Bisherige Versuche die Erektionsfähigkeit wiederherzustellen, bedienten sich der autologen Nerventransplantation. Erfolgversprechender scheint, so in kürzlich durchgeführten Studien
untersucht, die Verwendung von Silikonröhrchen, welche als Leitschienen beim Nervenwachstum dienen und mit Wachstumsfaktoren bzw. Schwann-Zellen angereichert werden können. Der Stickstoffmonoxidsynthase (NOS) kommt eine bedeutende Rolle in der Regeneration, sowie im Mechanismus des Erektionsvorganges zu. Ziel dieser Arbeit war es
die Expression der drei NOS-Isomerasen bei Rekonstruktionsverfahren (autologe Nerventransplantation, Tissue engineering) zu untersuchen. Weiterhin erfolgten funktionelle, sowie histologische Untersuchungen.
Methodik: Es erfolgten Untersuchungen am Rattenmodel. Nach Teilexzision des Nervus cavernosus bilateral wurde zum einen versucht die Nervenkontinuität durch autologe Nerventransplantate, zum anderen durch Silikonröhrchen, welche als artefizielle Nervenleitschienen dienen, wiederherzustellen. Um die Nervenregeneration zu fördern wurden Schwann-Zellen (SC) und GDNF-überexprimierende SC in die Silikonröhrchen eingebracht. Nach einem Intervall von ca. 7 Wochen erfolgten bei Relaparotomie Funktionsmessungen und Gewebeentnahmen zur histologischen Untersuchung, sowie die Bestimmung der NOS-Expression mittels quantitativer PCR.
Ergebnisse: Bei Tieren, bei denen eine Wiederherstellung der Nervenkontinuität mit Hilfe artefizieller Leitschienen erfolgte, zeigten sich signifikant bessere Ergebnisse bezüglich dem intrakavernösem Druck nach Stimulation im Vergleich zu Tieren, welche eine autologe Nerventransplantation zur Überbrückung des Defektes erhalten hatten. Die besten funktionellen Ergebnisse zeigten sich bei Tieren mit GDNF-überexprimierenden SC. Bei diesen Tieren konnte neben der Überlegenheit in der Funktionalität auch eine signifikant höhere nNOS-Expression im Nervengewebe des Schwellkörpers festgestellt werden. Bei Tieren mit bilateraler Nervenexzision, welche als Negativkontrolle dienten, zeigte sich neben einem kompletten Funktionsverlust auch eine signifikant erniedrigte nNOS-Expression. Bezüglich der zwei anderen NOS-Isomerasen (iNOS, eNOS) ließen sich dagegen keine Signifikanzen feststellen.
Schlussfolgerung: In unseren Versuchen zeigte sich, dass die Expression der neuronalen NOS (nNOS) signifikant mit einer erfolgreichen Nervenregeneration korreliert. In Geweben in welchen eine ausreichende Expression der nNOS mit Hilfe von Rekonstruktionsversuchen gewährleistet ist, erfolgte eine gute Regeneration. Neben der Regeneration, welche histologisch nachgewiesen werden konnte, zeigten sich gute funktionelle Ergebnisse.
Die Ergebnisse dieser Arbeit eröffnen die Möglichkeit neuer Therapieformen bei erektiler Dysfunktion nach radikaler Prostatektomie, so könnte eine z.B. durch Gentherapie artefizielle Steigerung der nNOS-Expression zu einer Verbesserung der Regeneration führen.
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Einleitung: Nach radikalen Prostatektomien kommt es aufgrund von Verletzungen bzw. Exzision der kavernösen Nerven häufig zu erektilen Dysfunktionen postoperativ. Bisherige Versuche die Erektionsfähigkeit wiederherzustellen, bedienten sich der autologen Nerventransplantation. Erfolgversprechender scheint, so in kürzlich durchgeführten Studien
untersucht, die Verwendung von Silikonröhrchen, welche als Leitschienen beim Nervenwachstum dienen und mit Wachstumsfaktoren bzw. Schwann-Zellen angereiche...
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