Die Strahlentherapie wird heutzutage bei über 50% der Patienten mit malignen Erkrankungen eingesetzt. Durch verbesserte strahlenbiologische Kenntnisse und neuere Techniken können bei guter Erfassung des Tumors die Nebenwirkungen am umliegenden gesunden Gewebe erheblich verringert werden. In bestimmten Situationen können trotz zahlreicher Fortschritte die Normalgewebereaktionen dosislimitierend sein. Dabei gehört die Niere im Hinblick auf chronische Strahlenwirkungen zu den strahlenempfindlicheren Organen im menschlichen Körper. Deshalb wurden in den letzten Jahrzehnten verschiedene Substanzen getestet, die das gesunde Gewebe, insbesondere die Niere, vor den schädigenden Einflüssen ionisierender Strahlung schützen sollen.
In der vorliegenden Arbeit wird die Wirkung von insulin-like growth factor-1 (IGF-1) und des p53-Inhibitor pifithrin-α in einem Tiermodell zur abdominalen Strahlentherapie unter Einschluss der Niere untersucht.
In einem eigens entwickelten Mausmodell wird die rechte Niere unter Schonung von Darm und kontralateraler Niere bestrahlt und die relative Nierenfunktion mit Hilfe von wiederholten statischen Nierenszintigraphien mit einer Nachbeobachtungszeit von einem Jahr untersucht.
Die Bestrahlung erfolgt einzeitig mit einer Dosis zwischen zehn und 17 Gy bestrahlt.
IGF-1 wird in verschieden Dosisstufen entweder simultan zur Bestrahlung oder nach einer Latenz von 26 bzw. 27 Wochen für 30 Tage subcutan injiziert. Die pifithrin-α- behandelten Tieren haben den Wirkstoff in einer Dosisstufe 30 Minuten bis einer Stunde vor der Bestrahlung mit 15 Gy einmalig erhalten.
Die relative Nierenfunktion der Kontroll- und Behandlungsgruppen liegen sehr nahe beieinander. Mit Hilfe der statistischen Tests konnte kein signifikanter Unterschied nachgewiesen werden. Es ergibt sich jedoch ein gewisser Trend für eine radioprotektive Wirkung von IGF-1, während die pifithrin-α-Gruppe keinen Unterschied zur Kontrollgruppe aufweist.
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