Die Therapie von Tumorerkrankungen hat sich in den letzten Jahren rasant gewandelt. Setzte man bei der Behandlung von Krebs noch vor kurzem große Hoffnungen in die Chemotherapien, so machte sich aufgrund der hohen Remissionsraten schnell Ernüchterung breit. Zu einer viel versprechenden Therapieoption dieser Erkrankungen sind in letzter Zeit zelluläre Immunvakzine geworden. Doch leider ist es bisher noch nicht in ausreichendem Maße gelungen, die in vitro und im Tierversuch erreichten Erfolge, auf Patienten mit Tumorerkrankungen zu übertragen. Das Hauptproblem stellt die mangelnde Immunkompetenz der Rezipienten, und vor allem auch die Suppressionsmechanismen der Vakzine selbst, dar.
Die vorliegende experimentelle Studie untersucht die immunologische Potenz von Medikamenten des klinischen Alltags und von Immunmodulatoren auf periphere mononukleäre Lymphozyten. Die in vitro Experimente basieren auf dem aus der Transplantation stammenden Modell MLC. Relevante abhängige Variable der Beobachtungseinheit PBLs (mononukleäre Zellen des peripheren Blutes) ist die polyklonale Lektinstimulation (PHA) und die Proliferation auf allospezifische Zielzellen. Als unabhängig Variable wurde eine 48-stündige Vorinkubation von lektinstimulierten Regulatorzellen, sowie ruhenden Regulatorzellen mit immunmodulierenden Pharmaka definiert. Es wurden sowohl Versuchsreihen mit inaktivierten Regulatorzellen, als auch ohne Inaktivierung durchgeführt. Die Regulatorzellen wurden mit MMC inaktiviert.
In den Versuchsreihen zeigte sich für 8-Bromo-cGMP, DMPX, Atenolol, Diclofenac und Cyproheptadin eine Potenzierung der Funktion der Regulatorzellen. Viele andere untersuchten Stoffe, somit auch andere Rezeptorenblocker, supprimieren hingegen die Regulatorzellen. Auffallend ist, dass sich viele Substanzen der gleichen Substanzklasse völlig unterschiedlich verhalten. Auch konnten bei vielen Testsubstanzen keine einheitliche Wirkung nachgewiesen werden.
Beim Vergleich der Ergebnisse mit der gängigen Literatur zeigt sich, dass es sich bei der T-Zellaktivierung und der Suppression um äußerst komplexe Vorgänge handelt. Dieses hoch komplexe System ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig und bedarf sicher noch weiterer intensiver Erforschung. Als Erklärungsversuch für eine mangelhafte Immunantwort könnte eine funktionelle Blockierung der intrazellulären second-messenger-Systeme dienen, die durch ein pathologisches Mikromilieu entsteht.
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Die Therapie von Tumorerkrankungen hat sich in den letzten Jahren rasant gewandelt. Setzte man bei der Behandlung von Krebs noch vor kurzem große Hoffnungen in die Chemotherapien, so machte sich aufgrund der hohen Remissionsraten schnell Ernüchterung breit. Zu einer viel versprechenden Therapieoption dieser Erkrankungen sind in letzter Zeit zelluläre Immunvakzine geworden. Doch leider ist es bisher noch nicht in ausreichendem Maße gelungen, die in vitro und im Tierversuch erreichten Erfolge, auf...
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