Problemstellung: Um alltägliche, physiologische Verformungen zu tolerieren, müssen sich Knochen in ihrer Festigkeit den einwirkenden Zug- und Druckspannungen anpassen. Auf Makroebene ist die Knochenfestigkeit abhängig von der räumlichen Anordnung der Knochenmasse, der Knochengeometrie. Sie ist entscheidend um Widerstand gegen Biegung und Torsion zu gewährleisten. Inwieweit verschiedene Trainingsformen bei älteren, osteopenischen Frauen Anpassungen bewirken können, war Gegenstand dieser Studie. Methode: In einer prospektiv über 12 Monate geführten, kontrollierten und randomisierten Studie trainierten 69 Frauen im Alter von 50-70 Jahren über mindestens 40 Trainingswochen. Alle Teilnehmerinnen führten zweimal pro Woche unter Anleitung eine Wirbelsäulengymnastik durch, die vor allem Übungen für die rumpf- und wirbelsäulenstabilisierende Muskulatur beinhaltete und zu einer deutlichen subjektiven Anstrengung führen sollte. 20 der Studienteilnehmerinnen führten nur dies Gymnastikprogramm aus. 23 Teilnehmerinnen absolvierten im Anschluss an die Gymnastik zusätzlich ein kurzes, intensives Krafttraining mit vibrierenden Trainingsgeräten. Weitere 26 Frauen führten in Kombination mit WS ein konventionelles dynamisches Krafttraining bei 60-80% des Einwiederholungsmaximums durch. Untersucht wurden vierteljährlich Knochenparameter an Tibia und Radius mittels pQCT, zu Beginn und am Ende auch die flächenbezogene Knochendichte aBMD mittels DEXA an LWK 2-4 und Oberschenkelhals. Ergebnisse: Die Veränderungen der physikalisch ermittelten Knochenparameter ließen eine Reduktion des altersbedingten Knochenverlustes an der Lendenwirbelsäule in allen drei Trainingsgruppen erkennen. Durch das konventionelle Krafttraining kam es im Bereich des Oberschenkelhalses zu Knochenanpassungen über eine signifikante Knochenquerschnittsvergrößerung. In beiden Krafttrainingsgruppen fand sich im 66%-Messbereich der Tibia ein reduzierter endostaler Knochenabbau im Vergleich zur Gymnastikgruppe mit einer signifikanten, altersentsprechenden Erweiterung der endocorticalen Fläche im Mittel um +1,6%. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch bei älteren Frauen eine Anpassung der Knochenfestigkeit über geometrische Adaptationen geschieht. Durch intensives Krafttraining scheint es möglich, die Knochengeometrie im Sinne einer Festigkeitsanpassung positiv zu beeinflussen. Ein zusätzlicher Nutzen durch die oszillierende Stimulation konnte nicht festgestellt werden.
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Problemstellung: Um alltägliche, physiologische Verformungen zu tolerieren, müssen sich Knochen in ihrer Festigkeit den einwirkenden Zug- und Druckspannungen anpassen. Auf Makroebene ist die Knochenfestigkeit abhängig von der räumlichen Anordnung der Knochenmasse, der Knochengeometrie. Sie ist entscheidend um Widerstand gegen Biegung und Torsion zu gewährleisten. Inwieweit verschiedene Trainingsformen bei älteren, osteopenischen Frauen Anpassungen bewirken können, war Gegenstand dieser Studie. M...
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