Will man Netzwerke aus Nervenzellen auf einem Siliziumchip kontrollieren, muss die Auslösung von Aktionspotentialen durch Stimulation der Zellen vom Chip aus möglich sein. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Ionenkanäle in der Membran einer Zelle auf dem Siliziumchip zu öffnen, indem durch kapazitive Kopplung eine extrazelluläre Spannung erzeugt wird. Als Modellsystem dient eine Zelle, in welcher der rekombinante K+-Ionenkanal Kv1.3 exprimiert wird. Die Zelle wächst auf einem Siliziumchip, dessen Stimulationsspot mit einem Dielektrikum mit hoher Dielektrizitätskonstante beschichtet ist. Die elektrische Kopplung lässt sich durch Verwendung eines Badelektrolyten niedriger Leitfähigkeit verstärken. Bei der elektrischen Stimulation entsteht durch Anlegen einer veränderlichen Spannung an den Siliziumchip eine Spannung über die untere Zellmembran. Die Ströme durch die Membran werden mit Hilfe der Patch-Clamp-Methode gemessen, bei der die Zelle durch eine Mikropipette kontaktiert wird. Durch eine optische und elektrische Charakterisierung des Chip-Zell-Interfaces werden die Zell- und Kopplungsparameter bestimmt. Die Zeitkonstante im Spalt bestimmt die Stärke der Kopplung und wird durch die gewählten Bedingungen so groß, dass sich durch Anlegen einer Spannungsrampe am Chip die Ionenkanäle öffnen. Dass die gemessenen Ströme tatsächlich auf das Öffnen der K+-Kanäle durch die extrazelluläre Spannung zurückzuführen sind, wird durch eine Reihe unterschiedlicher Experimente bestätigt. Um auch bei der Verwendung eines Badelektrolyten normaler Leitfähigkeit oder Dielektrika geringer Kapazität die Ionenkanäle zu öffnen, wird die Wirkung einer periodischen Stimulationsspannung hoher Frequenz auf die Ionenkanäle berechnet. Die numerische Simulation ergibt, dass sich durch abwechselnde Hyper- und Depolarisation der Membran die Kanäle schrittweise öffnen lassen, obwohl das mittlere Membranpotential auf seinem ursprünglichen Wert verbleibt.
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Will man Netzwerke aus Nervenzellen auf einem Siliziumchip kontrollieren, muss die Auslösung von Aktionspotentialen durch Stimulation der Zellen vom Chip aus möglich sein. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Ionenkanäle in der Membran einer Zelle auf dem Siliziumchip zu öffnen, indem durch kapazitive Kopplung eine extrazelluläre Spannung erzeugt wird. Als Modellsystem dient eine Zelle, in welcher der rekombinante K+-Ionenkanal Kv1.3 exprimiert wird. Die Zelle wächst auf einem Siliziumchip, dessen Sti...
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