In der vorliegenden Arbeit werden Aspekte des Explosionsmechanismus von Typ Ia Supernovae mit Hilfe von numerischen Simulationen untersucht. Das kanonische astrophysikalische Modell beschreibt diese Klasse von Supernovae als thermonukleare Verbrennung eines aus Kohlenstoff und Sauerstoff bestehenden Weißen Zwerg Sterns. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Ausbreitung der Deflagrationsflamme im sogenannten zellulären Brennregime, das sich auf kleinen Skalen (unterhalb der Gibson-Skala) infolge des Wechselspiels von Landau-Darrieus-Instabilität und einer nichtlinearen Stabilisierung der Flammenfront einstellt. Eine numerische Methode zur Simulation dieser Effekte wird vorgestellt und verifiziert. Die Anwendung dieser Methode auf die Flammenausbreitung in Weißen Zwergen führt zu folgenden Ergebnissen: Sowohl die Landau-Darrieus-Instabilität, als auch die zelluläre Stabilisierung wirken unter den Bedingungen von thermonuklearen Supernovaexplosionen. Die gemessenen charakteristischen Größen stimmen gut mit den theoretischen Erwartungen überein. Im Fall der Flammenpropagation in ruhenden Brennstoff konnte kein signifikanter Verlust an Stabilität der Flammenstruktur bis hinunter zu Brennstoffdichten von 107 g/cm3 festgestellt werden. Die Wechselwirkung der Flamme mit einem Wirbelfeld im Brennstoffbereich kann zu einem Aufbrechen der zellulären Flammenstruktur führen. In diesem Fall paßt sich die Flamme an das aufgeprägte Wirbelfeld an. Damit wird die fundamentale Annahme von großskaligen Supernovasimulationen, daß die Erzeugung von Turbulenz von den großen Skalen dominiert wird, bestätigt. Als eine Konsequenz aus den vorgestellten Untersuchungen wird ein erhöhtes unteres Limit der Flammengeschwindigkeit in den großskaligen Simulationen vorgeschlagen, um die Effekte des zellulären Brennregimes zu berücksichtigen. Ein aus empirischen Gründen favorisierter Übergang der Flammenausbreitung mit Unterschallgeschwindigkeit im Deflagrationsmodus zu einer Detonation, bei der die Flamme mit Überschallgeschwindigkeit propagiert, wird den vorgestellten Simulationen zufolge nicht durch Effekte im untersuchten Parameterraum ausgelöst.
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In der vorliegenden Arbeit werden Aspekte des Explosionsmechanismus von Typ Ia Supernovae mit Hilfe von numerischen Simulationen untersucht. Das kanonische astrophysikalische Modell beschreibt diese Klasse von Supernovae als thermonukleare Verbrennung eines aus Kohlenstoff und Sauerstoff bestehenden Weißen Zwerg Sterns. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Ausbreitung der Deflagrationsflamme im sogenannten zellulären Brennregime, das sich auf kleinen Skalen (unterhalb der Gibson-Skala)...
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