Die Struktur und der Entstehungsprozess multilamellarer Komplexe aus kationischen Lipidvesikeln und DNS wurde mit Hilfe der Cryo-Transmissionselektronenmikroskopie (Cryo-TEM) und der energiedispersiven Röntgenreflektometrie untersucht. Mehrere Schritte der Komplexbildung wurden identifiziert. Hierzu gehören die Adsorption und Fusion von Vesikeln und ein Vorgang, bei dem ein adsorbiertes Vesikel aufbricht und seine Lipidschicht auf der Substratoberfläche abrollt. Als Schlussfolgerung aus den Cryo-TEM-Untersuchungen wird ein aus diesen Schritten zusammengefügter Mechanismus vorgeschlagen, demzufolge die Komplexbildung zwei miteinander verknüpften Pfaden folgt. Die Entstehung des multilamellaren Komplexes ist nach diesem Mechanismus ein sequentieller Prozess, bei dem ausgehend von einem einzelnen Substratvesikel eine Schicht nach der anderen absorbiert. Die röntgenreflektometrischen Messungen bestätigen und ergänzen die Schlussfolgerungen aus den Cryo-TEM-Untersuchungen. Die Multilamellen entstehen in drei Schritten: ein Vesikel kommt durch Kollision in Kontakt mit dem Substrat; das Vesikel adsorbiert und verformt sich dabei; es bricht auf und rollt seine Lipiddoppelschicht über das Substrat. Weitere Schichten adsorbieren auf gleiche Weise. Dabei übernimmt die DNS die Rolle eines molekularen Klebstoffs. Die DNS-Adsorption kann mit einem Diffusionsmodell, die Lamellenbildung mit einem irreversiblen Multischicht-Adsorptionsmodell beschrieben werden. Schließlich wurde auch die Rolle der Ionen im Medium betrachtet. Überraschenderweise wurde gefunden, dass die EDTA-Konzentration einen wesentlichen Einfluss auf die Komplexbildung hat.
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Die Struktur und der Entstehungsprozess multilamellarer Komplexe aus kationischen Lipidvesikeln und DNS wurde mit Hilfe der Cryo-Transmissionselektronenmikroskopie (Cryo-TEM) und der energiedispersiven Röntgenreflektometrie untersucht. Mehrere Schritte der Komplexbildung wurden identifiziert. Hierzu gehören die Adsorption und Fusion von Vesikeln und ein Vorgang, bei dem ein adsorbiertes Vesikel aufbricht und seine Lipidschicht auf der Substratoberfläche abrollt. Als Schlussfolgerung aus den Cryo...
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