Die Bedeutung von proteolytischen Faktoren allgemein und des uPA/PAI Systems im Besonderen in Hinblick auf Tumorerkrankungen ist vielfach gezeigt worden. Durch ihr Zusammenspiel ermöglichen sie es Tumorzellen, sich über Basalmembranen hinwegzusetzen und sich im Körper auszubreiten. Besonders auch beim Mammakarzinom konnte dieser Zusammenhang gezeigt werden. Da der Urokinase Rezeptor uPAR (CD87) die proteolytische Aktivität der Urokinase auf die Oberfläche von Tumorzellen bindet, spielt er eine zentrale Rolle in diesem Prozess. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, quantitative real-time RT-PCR Assays zum Nachweis der uPAR mRNA Formen uPAR-del5 und uPAR-wt zu entwickeln. Der Vorteil der mRNA Analyse ist einerseits, dass sie sehr rasche Ergebnisse liefert und andererseits nur sehr wenig Gewebe benötigt wird. Es wurden stabile Assays entwickelt, die auf der LightCycler Technologie basieren. Bei beiden Assays konnte eine hohe Spezifität und Sensitivität bestätigt werden. Durch die Verwendung von Standards mit 101 bis 105 Molekülen konnten auch sehr geringe Mengen der uPAR mRNA Spleissvarianten nachgewiesen werden. Nach Etablierung der Assays wurde eine Reihe von Zelllinien sehr unterschiedlicher Herkunft untersucht. Es zeigte sich, dass die uPAR mRNA Werte je nach Herkunft und Aggressivität der Zellen stark variierten und sehr gut mit den uPAR Antigenwerten korreliert werden konnten. Die Abstufung der Expression der uPAR mRNA Formen war uPAR-wt > uPAR-del5 > uPAR-del4+5. In mehreren Kollektiven von Patientinnen mit primärem Mammakarzinom aus verschiedenen Kliniken wurde das Verhältnis der uPAR mRNA Expression zu klinischen Parametern untersucht. Auch hier gab es eine große Bandbreite der uPAR mRNA Expression, wobei die verschiedenen Varianten des Gens sehr stark miteinander korrelierten. Im Hinblick auf den Nodalstatus, das Grading des Tumors und beispielsweise auch des Menopausenstatus gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede. Allerdings zeigte sich, dass in Östrogenrezeptornegativen (und damit aggressiveren) Tumoren die uPAR-del5 Expression signifikant höher war als in hormonsensitiven Proben.
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Die Bedeutung von proteolytischen Faktoren allgemein und des uPA/PAI Systems im Besonderen in Hinblick auf Tumorerkrankungen ist vielfach gezeigt worden. Durch ihr Zusammenspiel ermöglichen sie es Tumorzellen, sich über Basalmembranen hinwegzusetzen und sich im Körper auszubreiten. Besonders auch beim Mammakarzinom konnte dieser Zusammenhang gezeigt werden. Da der Urokinase Rezeptor uPAR (CD87) die proteolytische Aktivität der Urokinase auf die Oberfläche von Tumorzellen bindet, spielt er eine z...
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