Grundlage: Langzeitstudien haben gezeigt, dass etwa 75% der Patienten mit Transposition der großen Arterien (TGA), bei denen eine Vorhofumkehr durchgeführt wurde, das Erwachsenenalter erreichen. Eine rechtsventrikuläre Dysfunktion (RVD) kann dabei den Gesundheitszustand der Patienten beeinflussen und korreliert mit der Spätletalität. Ziel dieser Studie ist die Identifikation von Risikofaktoren für die Spätletalität und die RVD im Langzeitverlauf. Methode: Wir führten eine retrospektive Follow-up Studie an 90 Patienten mit TGA durch, bei de-nen zwischen 1974 und 1980 am DHZ eine Vorhofumlagerung nach Mustard durchgeführt wurde. Demographische, anatomische und operative Parameter, sowie der Gesundheitsstatus der Patien-ten wurden ausgewertet. Eine RVD wurde definiert, als mittel- bis hochgradig eingeschränkte rechtsventrikuläre Funktion, mittel- bis hochgradige Trikuspidalinsuffizienz oder Tod aufgrund von Herzversagen. Ergebnis: Der mittlere Follow-up betrug 20,9±10,0 Jahre. Die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten betrug nach 10, 20 und 30 Jahren jeweils 83,24,0, 77,44,5, und 70,44,5%. Die Frei-heit von RVD war für die Krankenhausüberlebenden nach 10, 20 und 30 Jahren jeweils 88,73,8, 75,95,1, und 67,05,7%. Von den untersuchten präoperativen demographischen Parametern, vorangegangenen Palliativ-Operationen, assoziierten Herzfehlbildungen und operativen Parame-tern fanden sich die Präsenz eines Ventrikelseptumdefekts (VSD) (p=0.01, hazard rate: 2.9, 95% KI 1,2-6,7) und eine vorangegangene Atrioseptektomie (p=0,003 hazard rate 3,4, KI 1,5-8,0) als Risikofaktoren für die RVD im Langzeitverlauf. 82,1% der Patienten führten zum Follow-up Zeit-punkt ein normales Leben und waren zu Vollzeitarbeit in der Lage. 10,7% waren in der Lage einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen und lediglich 7,1% hatten deutliche Einschränkungen ihrer Aktivität. Patienten mit RVD zeigten einen schlechteren Funktionsstatus (p=0,004). Schlussfolgerung: Das Überleben und der Funktionsstatus der untersuchten Population waren bis zu 30 Jahren nach der ersten Mustard-Operation, verglichen mit anderen Studien gut. Jedoch defi-niert das Vorhandensein eines VSD eine spezielle Patientengruppe, die ein erhöhtes Risiko für die Spätletalität ebenso wie für die RVD hat. Die Risikopatienten müssen engmaschig nachkontrolliert werden, damit eine RVD frühzeitig erkannt und behandelt werden kann.
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Grundlage: Langzeitstudien haben gezeigt, dass etwa 75% der Patienten mit Transposition der großen Arterien (TGA), bei denen eine Vorhofumkehr durchgeführt wurde, das Erwachsenenalter erreichen. Eine rechtsventrikuläre Dysfunktion (RVD) kann dabei den Gesundheitszustand der Patienten beeinflussen und korreliert mit der Spätletalität. Ziel dieser Studie ist die Identifikation von Risikofaktoren für die Spätletalität und die RVD im Langzeitverlauf. Methode: Wir führten eine retrospektive Follow-up...
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