Für die Invasion und Metastasierung von soliden Tumoren ist die proteolytische Aktivität des urokinase-typ Plasminogen-Aktivator-Systems (uPA-System) und des Matrix-Metalloproteinase-Systems (MMP-System) von großer Bedeutung. Durch die Interaktion von uPA- und MMP-System kann eine Vielzahl von Proteasen aktiviert werden und im Zusammenspiel können alle Komponenten der Extrazellulären Matrix abgebaut werden, so dass Invasion, Extravasation und Migration von Tumorzellen in das Zielgewebe ermöglicht werden. Um die Bindung von uPA an seinen membranständigen Rezeptor und die nachfolgende Plasminaktivierung zu verhindern, wurde das Gen für eine lösliche (soluble) Form des uPA-Rezeptors (suPAR) in Fibrosarkomzellen stabil transfiziert und überexprimiert. Um die Matrix Metalloproteinasen (MMPs) zu inhibieren, wurde ein natürlicher Inhibitor der MMPs, Tissue Inhibitor of Metalloproteinases, Typ 1 (TIMP-1), stabil transfiziert und überexprimiert. Es wurde ein eukaryotischer Expressionsvektor kloniert, um sequentiell beide Gene zu transfizieren und eine Zelllinie zu erhalten, die sowohl suPAR als auch TIMP-1 stabil überexprimierte. Die Zelllinien wurden charakterisiert und in vitro im Invasionsassay und in vivo im experimentellen Metastasierungsmodell mit der Ausgangszelllinie HT 1080 verglichen. In vitro zeigte sich im Matrigel-Invasionsassay eine Reduktion des invasiven Potentials der Zelllinie, die suPAR überexprimierte. Für die Zelllinie, die TIMP-1 überexprimierte sowie die Zelllinie, die beide Transgene überexprimierte, konnte dieser Effekt nicht gezeigt werden. Um das metastatische Potential der Zelllinien in vivo zu untersuchen, wurde ein experimentelles Metastasierungsmodell der Fibrosarkomzelllinie HT 1080 etabliert. Die Überexpression von suPAR oder TIMP-1 in vivo reduzierte die Zahl der Lungenmetastasen signifikant. Die kombinierte Expression beider Transgene führte zu einer geringeren Reduktion der Lungenmetastasierung. Wurde zusätzlich zur Überexpression von TIMP-1 ein monoklonaler, gegen den uPA-Rezeptor gerichteter Antikörper (uPAR-mAK) eingesetzt, war die Zahl der Lungenmetastasen im Vergleich zur Einzelbehandlung weiter reduziert. Es konnte hier erstmals gezeigt werden, dass die Überexpression von suPAR und TIMP-1 die Zahl der Lungenmetastasen einer Fibrosarkomzelllinie im experimentellen Metastasierungsmodell signifikant senken konnte. Die kombinierte Inhibition von uPA- und MMP-System im Fibrosarkommodell führte zu einer weiteren Inhibition der Metastasierung. Es konnte proof of principle erbracht werden, dass die kombinierte Inhibition von uPA- und MMP-System die Lungenmetastasierung effizienter hemmt als die Inhibition eines Systems allein.
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Für die Invasion und Metastasierung von soliden Tumoren ist die proteolytische Aktivität des urokinase-typ Plasminogen-Aktivator-Systems (uPA-System) und des Matrix-Metalloproteinase-Systems (MMP-System) von großer Bedeutung. Durch die Interaktion von uPA- und MMP-System kann eine Vielzahl von Proteasen aktiviert werden und im Zusammenspiel können alle Komponenten der Extrazellulären Matrix abgebaut werden, so dass Invasion, Extravasation und Migration von Tumorzellen in das Zielgewebe ermöglich...
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