Beim Morbus Huntington beobachtet man einen charakteristischen selektiven Nervenzellverlust. Mit der Entdeckung pathologischer intraneuronaler Proteinaggregationen, die unter anderem aus Huntingtinfragmenten zusammengesetzt sind, glaubte man zunächst die Ursache für den Nervenzelluntergang gefunden zu haben. Diese histologische Arbeit an menschlichem post-mortem-Gehirngewebe zeigt eine Dissoziation zwischen Huntingtinaggregation und selektivem Nervenzellverlust auf. So finden sich in besonders stark degenerierenden Hirnregionen bzw. Nervenzellsubpopulationen deutlich weniger intraneuronale Huntingtinaggregate als in Regionen bzw. Nervenzellen, die vom degenerativen Prozeß relativ verschont bleiben. Weiterhin kann man in vulnerablen Nervenzellsubpopulationen deutlich degenerativ veränderte Nervenzellen beobachten, die keinerlei Huntingtinaggregate enthalten, während in von der Degeneration relativ verschont bleibenden Nervenzellen auffallend häufig perikaryale und intranukleäre Huntingtinaggregate anzutreffen sind. Diese Beobachtungen sprechen dafür, daß die Huntingtinaggregationen per se nicht direkt für den Zelluntergang verantwortlich sind, sondern möglicherweise sogar zytoprotektiv wirken.
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Beim Morbus Huntington beobachtet man einen charakteristischen selektiven Nervenzellverlust. Mit der Entdeckung pathologischer intraneuronaler Proteinaggregationen, die unter anderem aus Huntingtinfragmenten zusammengesetzt sind, glaubte man zunächst die Ursache für den Nervenzelluntergang gefunden zu haben. Diese histologische Arbeit an menschlichem post-mortem-Gehirngewebe zeigt eine Dissoziation zwischen Huntingtinaggregation und selektivem Nervenzellverlust auf. So finden sich in besonders s...
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