Die Diagnostik der Lyme-Borreliose ist vor allem in der Frühphase der Infektion und bei atypischem klinischen Verlauf erschwert, da die serologische Routinediagnostik wegen der verzögerten Antikörperproduktion in ca. 30 % eine diagnostische Lücke zeigt. Zudem klagt ein Teil der Patienten mit Lyme-Borreliose nach adäquater antibiotischer Therapie über persistierende oder neu aufgetretene neurologische oder rheumatische Beschwerden. Deshalb wurde in dieser Studie anhand von Verlaufsbeobachtungen der zellulären Immunreaktion untersucht, ob ein pathogenetischer Zusammenhang zwischen Beschwerdepersistenz und Zytokinprofil (TH1/TH2) besteht. In früheren Studien erwies sich die Verwendung von intakten Borrelien oder Borrelienlysaten als unspezifisch, da sowohl gesunde Kontrollindividuen als auch Patienten mit Lyme-Borreliose eine Proliferation zeigten (Roessner et al., 1994, Zoschke et al., 1991). Deshalb wurden in dieser Arbeit nur rekombinante Borrelienantigene (pG, OspC, p83, DbpA, ZSA36) verwendet. In dieser Studie wurde erstmals die T-zelluläre Immunreaktion im Verlauf der Lyme-Borreliose untersucht. Dazu wurden aus Blutmonozyten mit Hilfe von GM-CSF und IL-4 dendritische Zellen generiert, die immundominante rekombinante Borrelienproteine (OspC, DbpA, in-vivo exprimierte Proteine pG, ZSA36) über MHC II-Moleküle autologen T-Zellen präsentierten, deren spezifische Proliferation (3H-Thymidineinbau) und Zytokinproduktion (IFN-gamma- und IL-4-Elispot-Assay) gemessen wurde. Überwiegend konnte eine TH1-, individuell unterschiedlich auch eine TH2-Antwort nachgewiesen werden. Das Maximum der T-Zell-Proliferation und IFN-gamma-Sekretion zeigte sich nach Therapie. Eine im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant erhöhte T-Zell-Proliferation konnte nur durch das Antigen OspC nach Therapie und bei Spätinfektionen durch das Antigen DbpA vor Therapie ermittelt werden. Auch mit diesem differenzierten System konnte keine für die Diagnostik ausreichende Sensitivität oder Spezifität erreicht werden.
«
Die Diagnostik der Lyme-Borreliose ist vor allem in der Frühphase der Infektion und bei atypischem klinischen Verlauf erschwert, da die serologische Routinediagnostik wegen der verzögerten Antikörperproduktion in ca. 30 % eine diagnostische Lücke zeigt. Zudem klagt ein Teil der Patienten mit Lyme-Borreliose nach adäquater antibiotischer Therapie über persistierende oder neu aufgetretene neurologische oder rheumatische Beschwerden. Deshalb wurde in dieser Studie anhand von Verlaufsbeobachtung...
»