Das [URE3] Prion aus Saccharomyces cerevisiae besitzt viele Gemeinsamkeiten mit Säugerprionen und Polyglutamin-assoziierten Erkrankungen. Es dient daher als Modellsystem für die Untersuchung von Amyloidkrankheiten. Verschiedene Studien konnten zeigen, dass die N-terminale Domäne von Ure2p essentiell für die Prionenbildung ist. In [URE3]-Zellen liegt Ure2p als Aggregat vor, während es in Wildtyp-Zellen dimer ist. In dieser Arbeit wurden das Wildtyp-Protein sowie dessen N-terminale Domäne gereinigt und hinsichtlich Struktur und Stabilität charakterisiert. Die Polymerisationskinetiken von Wildtyp-Protein und Mutante wurden in Abhängigkeit von den Lösungsmittelbedingungen (Salztyp und -konzentration, pH-Wert, Temperatur, Puffer) untersucht, und die dabei gebildeten Fibrillen näher charakterisiert. Zudem gelang es, Aufschluß über den Mechanismus der Fibrillenbildung zu erhalten, indem lösliche oligomere Spezies (Nuklei) isoliert und hinsichtlich Größe und Struktur charakterisiert wurden. Die Konversion von Ure2p in eine Struktur mit erhöhtem beta-Faltblattanteil konnte sowohl für Fibrillisierungsintermediate als auch für reife Fibrillen gezeigt werden. Diese Ergebnisse untermauern die zentrale Rolle der N-terminalen Domäne bzgl. konformationeller Konversion und Fibrillenbildung, während die Struktur der C-terminalen Domäne in dimerem und fibrillärem Ure2p eine ähnliche Struktur einnimmt.
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Das [URE3] Prion aus Saccharomyces cerevisiae besitzt viele Gemeinsamkeiten mit Säugerprionen und Polyglutamin-assoziierten Erkrankungen. Es dient daher als Modellsystem für die Untersuchung von Amyloidkrankheiten. Verschiedene Studien konnten zeigen, dass die N-terminale Domäne von Ure2p essentiell für die Prionenbildung ist. In [URE3]-Zellen liegt Ure2p als Aggregat vor, während es in Wildtyp-Zellen dimer ist. In dieser Arbeit wurden das Wildtyp-Protein sowie dessen N-terminale Domäne gereinig...
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