Adenovirus-Infektionen (AdV) und Lymphoproliferative Erkrankung verursacht durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) stellen ernsthafte Komplikationen nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation dar. In gesunden Individuen führen diese Viren zu harmlosen selbstlimitierenden Erkrankungen, sind aber bei immunsupprimierten Patienten für eine signifikante Morbidität und Mortalität verantwortlich. Die eingeschränkte Wirkungsweise anti-viraler Medikamente auf der einen Seite und die zunehmenden Erkentnisse über die zellulären Effektormechanismen gegen virale Pathogene auf der anderen Seite hat daher zu der Entwicklung antiviraler adoptiver Immuntherapien zur Behandlung von Transplantationspatienten geführt. In bereits laufenden klinischen Studien hat sich der adoptive Transfer ex vivo generierter EBV-spezifischer zytotoxischer T-Zellen (ZTL) zur Behandlung und Prophylaxe von EBV induzierten Lymphomen als erfolgreiches Therapiemodell bewährt. Zur Generierung Adenovirus-spezifischer ZTL wurden unreife dendritische Zellen mit einem deletierten, rekombinanten Adenovirus vom Typ 5 in Kombination mit einem kationischen Lipid infiziert und zur Stimulation autologer Lymphozyten des peripheren Blutes (PBL) verwendet. In Zytotoxizitätstests konnte gezeigt werden, daß die resultierenden zytotoxischen T-Lymphozyten hohe Spezifität gegenüber autologen AdV-exprimiernden Zielzellen aufwiesen. Darüber hinaus exprimierte ein Großteil der ZTL den CD4 Corezeptor. Um ZTL zu generieren mit Spezifität gegenüber AdV und EBV, wurden EBV-transformierte lymphoblastoide B-Zelllinien (LCL) als Antigenpräsentierende Zellen verwendet. Zur Steigerung der Infektionskapazität mit dem AdV wurde ein CD40L- exprimierendes Kokultursystem entwickelt. Die so aktivierten und mit AdV infizierten LCL wurden zur Stimulierung von autologen PBLeingesetzt, die sich zu AdV- und EBV-spezifischen ZTL entwickelten. In Zytotoxizitätstests, basierend auf der Chromfreisetzungsmethode konnte eine exklusive Spezifität gegenüber den autologen entweder AdV oder EBV- spezifische Peptide präsentierenden Zielzellen demonstriert werden. Diese Spezifität wurde sowohl von CD4+, als auch von CD8+ ZTL vermittelt. Darüber hinaus war eine weiterer wichtiger Aspekt, daß sowohl bei den monospezifischen, als auch bei den bispezifischen ZTL eine kreuzreaktive Lyse von Zielzellen beobachtet werden konnte, die mit anderen adenoviralen Serotypen, als dem transfiziert waren. Dies eröffnet die Chance diese ZTL gegen adenoviral induzierte Erkrankungen prophylaktisch einzusetzen, unbeachtet der vielen verschiedenen Serotypen, die möglicherweise Komplikationen verursachen können. Abschließend kann festgestellt werden, daß in dieser Arbeit effektive Methoden entwickelt wurden, welche die In-vitro-Generierung monospezifischer, gegen Adenovirus gerichteter ZTL, aber auch bispezifischer, gegen Adenovirus und EBV gerichteter ZTL erlauben. Ferner kann behauptet werden, daß diese ZTL für den adoptiven Transfer in immunsupprimierte Patienten nach allogener HSCT verwendet werden können, um die Rekonstitution einer antiviralen Immunität zu unterstützen. Dies könnte in klinischen Studien der Phase I und II in Zukunft bestätigt werden.
«
Adenovirus-Infektionen (AdV) und Lymphoproliferative Erkrankung verursacht durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) stellen ernsthafte Komplikationen nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation dar. In gesunden Individuen führen diese Viren zu harmlosen selbstlimitierenden Erkrankungen, sind aber bei immunsupprimierten Patienten für eine signifikante Morbidität und Mortalität verantwortlich. Die eingeschränkte Wirkungsweise anti-viraler Medikamente auf der einen Seite und die zunehm...
»