Das Phosphoenolpyruvat (PEP)-Synthase Homolog aus dem hyperthermophilen Archaeon Staphylothermus marinus wurde im Rahmen dieser Arbeit als erster archaebakterieller Vertreter der Familie PEP-verwendender Enzyme strukturell charakterisiert. Der aus dem Zytosol gereinigte hochmolekulare Proteinkomplex besteht aus einem einzigen Typ Untereinheit (Mr 93,7). STEM-Messungen des Komplexes ergaben ein Molekulargewicht von 2,25±0,23 MDa. Die multimere Organisation von MAPS (24±2,5 Untereinheiten) steht im Gegensatz zu den typischerweise di- oder tetrameren Strukturen der bakteriellen oder eukariontischen Vertretern dieser Proteinfamilie. Eine ausschließlich auf PCR basierende Strategie führte zur Ermittlung der gesamten Gensequenz. Multiple Sequenzalignierungen zeigten eine ausgeprägte Sequenzhomologie innerhalb der Familie PEP-verwendender Enzyme, und eine erstaunlich gute Konservierung der meisten Sekundärstrukturelemente. Eine Kombination von biochemischen und elektronenmikroskopischen Methoden deckte die ausgeprägte dreiteilige Domänenstruktur der Monomere auf. Die Untereinheiten sind konzentrisch angeordnet, so daß die N-terminale Domänen die äußere "Schale" bilden, die mittleren Domänen eine innere "Schale", und die C-terminalen Domänen eine Corestruktur bilden, die für die Assemblierung zu einem multimeren Komplex verantwortlich ist. Durch Experimente mit Deletionsmutanten und einem synthetischen Peptid wurde die Existenz eines kurzen, C-terminalen, alpha-helicalen Oligomerisierungsmotivs nachgewiesen. Es wird vorgeschlagen, daß dieses Motiv die Untereinheiten zu 6 Gruppen von jeweils 4 Monomeren bündelt. Jede der vier Untereinheiten eines Bündels interagiert mit einer anderen Untereinheit aus einem benachbarten Bündel, so daß 12 Dimere gebildet werden. Das gesamte Netzwerk von Interaktionen führt zur multimeren Struktur. Dem Modell entsprechend, zeigt jedes Bündel globulärer Domänen zu den Ecken eines imaginären Oktaeders. Die helicalen C-terminalen Segmente konvergieren auf das Zentrum des Partikels hin. Die Kanten des Oktaeders stellen die Kontakte zwischen Dimeren dar.
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Das Phosphoenolpyruvat (PEP)-Synthase Homolog aus dem hyperthermophilen Archaeon Staphylothermus marinus wurde im Rahmen dieser Arbeit als erster archaebakterieller Vertreter der Familie PEP-verwendender Enzyme strukturell charakterisiert. Der aus dem Zytosol gereinigte hochmolekulare Proteinkomplex besteht aus einem einzigen Typ Untereinheit (Mr 93,7). STEM-Messungen des Komplexes ergaben ein Molekulargewicht von 2,25±0,23 MDa. Die multimere Organisation von MAPS (24±2,5 Untereinheiten) steht i...
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