Im Rahmen dieser Doktorarbeit wurden drei humane Proteine E2F-1, MDM2, IGF-I, die an der Regulierung der Zellteilung und dadurch an der Krebsentstehung beteiligt sind, untersucht. Einleitende Studien zur Expression und Reinigung von Proteinen der E2F-Familie wurden durchgeführt. Verschiedene Konstrukte von E2F-1 wurden in E. coli in hoher Ausbeute aber vollkommen unlöslich exprimiert. Versuche zur Erhöhung der Löslichkeit eines mit GST fusionierten und DNA-bindenden Fragments von E2F-1 waren erfolgreich. Nach enzymatischer Entfernung von GST erwies sich das Fragment als unlöslich. Versuche zur Reinigung und Rückfaltung des vollständigen, mit Hexahistidin-Tag fusionierten, E2F-1 führten zu einem sehr reinen und löslichen Polypeptid, das laut NMR-Spektroskopie keine Faltung aufwies. Weiterführende Studien zeigten, dass das Baculovirusexpressionsvektorsystem eine Alternative zur Produktion von biologisch aktivem Protein darstellt. Die Untersuchungen mit Hilfe der NMR-Spektroskopie in der vorliegenden Arbeit zeigten, dass Chalcone (1,3-diphenyl-2-propen-1-one) in einem bestimmten Bereich der p53-Bindetasche des humanen MDM2 binden können. Biochemische Experimente bewiesen die Fähigkeit dieser Verbindungen, p53 aus p53/MDM2-Komplexen und aus an DNA gebundenen p53/MDM2-Komplexen freizusetzen. Diese Ergebnisse bieten die Grundlage für die Entwicklung neuer Wirkstoffe in der Krebstherapie. Die Kristallstruktur des Komplexes zwischen IGF-I und der N-terminalen IGF-Bindungsdomäne von IGFBP-5 (mini-IGFBP-5) wurde mit einer Auflösung von 2,1 Å aufgeklärt. Diese Wechselwirkung mit IGF-I ist typisch für alle N-terminalen Domänen der IGFBP-Familie. An den grundlegenden Wechselwirkungen sind ineinander verflochtene hydrophobe Seitenketten, die aus beiden Komplexpartnern herausragen und ein umgebendes Netzwerk aus polaren Interaktionen, beteiligt. Eine zum Solvenz hin exponierte hydrophobe Region befindet sich am zur IGFBP-5-Bindestelle entgegengesetzten Ende und markiert die Bindestelle des IGF-I-Rezeptors. Die Struktur führte bereits zur Entwicklung von kleinen organischen Molekülen, die in der Lage sind die Assoziation von IGBP-5 an IGF zu unterbinden. Dies eröffnet die Möglichkeit für therapeutische Ansätze zur Regulation des IGF/IGFBP-Systems.
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Im Rahmen dieser Doktorarbeit wurden drei humane Proteine E2F-1, MDM2, IGF-I, die an der Regulierung der Zellteilung und dadurch an der Krebsentstehung beteiligt sind, untersucht. Einleitende Studien zur Expression und Reinigung von Proteinen der E2F-Familie wurden durchgeführt. Verschiedene Konstrukte von E2F-1 wurden in E. coli in hoher Ausbeute aber vollkommen unlöslich exprimiert. Versuche zur Erhöhung der Löslichkeit eines mit GST fusionierten und DNA-bindenden Fragments von E2F-1 waren erf...
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