Der Erhalt oder die Zunahme der Skelettmuskelmasse ist wichtig, um altersbedingte Beeinträchtigungen der täglichen Funktionen zu verhindern. Krafttraining erhöht die Skelettmuskelmasse und bietet ein Weg um Muskelverlust zu verhindern. Außerdem erhöht Krafttraining die Glukoseaufnahme in der Skelettmuskulatur, was für die Blutzuckerkontrolle von Vorteil ist. Andererseits wurde vorgeschlagen, dass Glukose als Baustein für anabole Prozesse verwendet werden kann, zumindest in Nicht-Muskelzellen. Wir wissen nicht, ob der Glukosestoffwechsel zum Muskelwachstum beiträgt. Daher ist es das Ziel dieser Arbeit, Gene zu identifizieren und Mechanismen zu untersuchen, durch die der Skelettmuskel Glukose für Wachstumsprozesse nutzen kann.
In den Studien I, II und III untersuchten wir die wissenschaftliche Literatur, um Gene zu identifizieren, deren gain- oder loss-of-function die Skelettmuskelmasse bei Mäusen erhöht, die Glukoseaufnahme der Skelettmuskulatur verändert oder die Ausdauerleistung erhöht. Wir fanden 47 Gene, die nach Genmanipulation eine Muskelhypertrophie verursachen. Mehrere dieser Gene sind mit Signalwegen verbunden, die in der Lage sind, Hypertrophie zu induzieren, darunter 1) IGF1-AKT-MTOR-Signalweg, 2) Myostatin-Smad- Signalweg und 3) der Angiotensin-Bradykinin-Signalweg. Ob diese Hypertrophie-Gene auch die Glukoseaufnahme regulieren, muss noch untersucht werden. Wir fanden 176 Gene für die Glukoseaufnahme, die die Glukoseaufnahme im Skelettmuskel nach Genmanipulation verändern. 12 dieser Gene steuern auch die Muskelmasse. 46 der Gene für die Glukoseaufnahme reagieren auf akutes Krafttraining, was weitere Untersuchungen rechtfertigt, um ihre Rolle bei der Regulation der Muskelgröße zu bestimmen.
In Studie IV untersuchten wir den Beitrag des mit dem Warburg-Effekt assoziierten Enzyms PKM2 zum Muskelwachstum. Krafttraining beim Menschen über 6 Wochen erhöht die PKM2-Häufigkeit, was mit einer erhöhten Muskelfasergröße verbunden ist. In vitro haben wir festgestellt, dass PKM2 essentiell für IGF1-vermitteltes Myotubewachstum ist. Ob der Glukoseeinbau in die Myotube durch PKM2 kontrolliert wird, muss noch untersucht werden.
Zusammengenommen zeigt die Arbeit in dieser Dissertation, dass Kandidaten, die am Glukosestoffwechsel beteiligt sind, wichtig für das Muskelwachstum sind. Darüber hinaus fanden wir Gene, von denen bisher nicht bekannt war, dass sie eine Doppelrolle sowohl im Glukosestoffwechsel als auch in der Muskelhypertrophie spielen. Somit legen die Studien in dieser Arbeit nahe, dass das Zusammenspiel von Skelettmuskelstoffwechsel und Hypertrophie weiter untersucht werden sollte.
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Der Erhalt oder die Zunahme der Skelettmuskelmasse ist wichtig, um altersbedingte Beeinträchtigungen der täglichen Funktionen zu verhindern. Krafttraining erhöht die Skelettmuskelmasse und bietet ein Weg um Muskelverlust zu verhindern. Außerdem erhöht Krafttraining die Glukoseaufnahme in der Skelettmuskulatur, was für die Blutzuckerkontrolle von Vorteil ist. Andererseits wurde vorgeschlagen, dass Glukose als Baustein für anabole Prozesse verwendet werden kann, zumindest in Nicht-Muskelzellen. Wi...
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