In der modernen Industrie spielt die heterogene Katalyse eine Schlüsselrolle, da sie für die Bewältigung der globalen Umwelt- und Energiefragen unerlässlich ist. Es ist bekannt, dass die Aktivität von heterogenen Katalysatoren durch die elektronische Struktur spezifischer Oberflächenstellen mit optimaler Bindungsenergie an die Reaktionszwischenprodukte bestimmt wird. Diese spezifischen Oberflächenstellen sind als aktive Stellen (Zentren) von Katalysatoren bekannt. Ein grundlegendes Verständnis der Eigenschaften (Geometrie und chemische Zusammensetzung) der aktiven Zentren ist entscheidend für das grundlegende Verständnis heterogener katalytischer Prozesse und das rationale Design von optimalen Katalysatoren für praktische Anwendungen. Daher ist eine direkte Methode zur Identifizierung der aktiven katalytischen Zentren unter Reaktionsbedingungen erforderlich.
Hier wird eine neue In-situ-Methode vorgestellt, die katalytische aktive Zentren mithilfe der elektrochemischen Rastertunnelmikroskopie (EC-STM) unter Reaktionsbedingungen direkt identifizieren kann. Das grundlegende Konzept dieser Methodik basiert auf der Tatsache, dass Fluktuationen im Tunnelstrom, die durch katalytische Reaktionen an den aktiven Zentren verursacht werden, zu nicht gleichmäßig verteilten Rauschmerkmalen in den aufgenommenen Bildern führen sollten, wodurch die aktiven Zentren unterschieden werden können. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Entwicklung dieser Methode (EC-STM noise method, in dieser Arbeit als 'n-EC-STM' bezeichnet) mit gut untersuchten Modellkatalysatorsystemen und der Erweiterung dieser Methode auf andere Systeme, in denen die Natur aktiver Zentren diskutiert wurde oder nicht klar.
Um das vorgeschlagene Verfahren zu testen, wurden katalytische Systeme verwendet, die für die zukünftige Energieversorgung von Bedeutung sind: Die Wasserstoffentwicklungsreaktion (HER) sowie die Sauerstoffreduktionsreaktion (ORR) auf Platin (Pt), Palladium (Pd) und Gold (Au) basierenden Katalysatoren. Die erhaltenen Ergebnisse stimmten auch mit den bestehenden Literaturberichten überein und bestätigten die Anwendbarkeit der verwendetem Methode.
Die n-EC-STM-Methode wurde genutzt, um den Einfluss von Elektrolyten auf die katalytische Aktivität von auf Pt basierenden Katalysatoren in alkalischen Medien zu untersuchen sowie die aktive Zentren an der Oberfläche anderer Bimetallkatalysatoren zu identifizieren: Pd- und Pt-Submonolagen auf Au (111). Abschließend wurden aktive Zentren für die HER an Übergangsmetalldichalkogenid (TMD) -Katalysatoren (Molybdändisulfid (MoS2) und Molybdändiselenid (MoSe2)) sowohl visualisiert als auch künstlich erzeugt.
Diese neu entwickelte Methode wird der Grundlagenforschung in der heterogenen Katalyse sowie der Entwicklung weiterer, verwandter Techniken beitragen. Darüber hinaus können die Ergebnisse dieser Arbeit zur Optimierung bestehender elektrokatalytischer Systeme genutzt werden.
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In der modernen Industrie spielt die heterogene Katalyse eine Schlüsselrolle, da sie für die Bewältigung der globalen Umwelt- und Energiefragen unerlässlich ist. Es ist bekannt, dass die Aktivität von heterogenen Katalysatoren durch die elektronische Struktur spezifischer Oberflächenstellen mit optimaler Bindungsenergie an die Reaktionszwischenprodukte bestimmt wird. Diese spezifischen Oberflächenstellen sind als aktive Stellen (Zentren) von Katalysatoren bekannt. Ein grundlegendes Verständnis d...
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