Die Zukunft des Baugewerbes wird im Wesentlichen durch die Methode des Building Information Modeling (BIM) bestimmt werden. Die Veröffentlichung des Stufenplans Digitales Planen und Bauen vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Dezember 2015 verdeutlicht den bevorstehenden Wandel der Planungskultur. Dieser sieht die Digitalisierung des Infrastrukturbaus bis zum Jahr 2020 vor. Davon betroffen sind auch Brückenbauwerke. Um den Herausforderungen der BIM-Methode gerecht zu werden, ist eine strukturierte Herangehensweise erforderlich. Einen zentralen Aspekt stellt in diesem Zusammenhang die Definition der geometrischen und der zusätzlich enthaltenen semantischen Informationen dar. International wurden bereits Spezifikationen für die Festlegung dieser sogenannten Level of Development (LoD) für die verschiedenen Phasen der Projektabwicklung erarbeitet. Bisher beziehen sich die Konzepte jedoch nur auf den Hochbau. In der vorliegenden Arbeit soll ein LoD Konzept für digitale Bauwerksmodelle von Brücken entwickelt werden. Ein LoD Konzept ist, neben der Schaffung einer gemeinsamen Kommunikationsgrundlage, maßgebend für die Qualitätssicherung eines BIM-Modells. Der erste Teil behandelt als Einführung in die Thematik die Definition des Begriffs BIM und die aktuellen Entwicklungen der BIM-Methode im In- und Ausland. Zur Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses werden die Begriffe Level of Development, Level of Detail und Level of Information analysiert und ihre Unterschiede aufgezeigt. Für das Akronym LoD, das in der Literatur sowohl für den Level of Development als auch für den Level of Detail verwendet wird, erfolgt eine eindeutige Definition. Die Behandlung internationaler und nationaler Klassifizierungssysteme in Bezug auf den Brückenbau beschließt das theoretische Grundlagenkapitel. Der zweite Teil enthält die Entwicklung des LoD Konzepts für ausgewählte Brückenbauteile. Nach der Vorstellung der verwendeten Regelwerke und Richtlinien sowie der eingesetzten Softwareprodukte, wird das LoD Konzept für folgende ausgewählte Brückenbauteile erarbeitet: überbau, Widerlager, Tiefgründung, Kappe, Geländer, Lärmschutzwand, Berührungsschutz, Lager, Aufbau Strassenbelag und Entwässerung der Abdichtung, Scheinfugen sowie Dehnfugen und Fugenabdeckung bei getrennten Überbauten. Im dritten Teil erfolgt die Umsetzung des LoD Konzepts anhand eines BIM-Pilotprojekts in die Praxis. Dies wurde in Kooperation mit dem Planungsbüro SSF Ingenieure AG durchgeführt. Eine Zusammenfassung, Bewertung und das Aufzeigen weiterer Entwicklungsmöglichkeiten des LoD Konzepts für digitale Brückenmodelle beschließen diese Arbeit.
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