Menschen verbringen einen Großteil ihrer Zeit in Innenräumen, weshalb die Innenraum-Navigation ein wichtiger Forschungsbereich ist. Infolgedessen verbringen auch andere Fortbewegungsarten(z.B. Rollstuhl, unbemannte Luftfahrzeuge (UAV)) Zeit in Innenräumen, um dort unterschiedliche Aktivitäten durchzuführen. Für alle Fortbewegungsarten ist es nötig, navigierbare Räume (besonders in öffentlichen Gebäuden wie Flughäfen und Bahnhöfen) zu bestimmen, um deren spezifische Aufgaben problemlos durchführen zu können. Es existieren mehrere Frameworks, mit denen navigierbare Räume für verschiedene Fortbewegungsarten bestimmt werden können. Die meisten Frameworks fur die Innenraum-Navigation beschränken sich jedoch nur auf eine einzige Fortbewegungsart, d.h., entweder auf Gehen, Fahren oder Fliegen. Diese Auswahl einer einzelnen Fortbewegungsart ist oft im Hinblick auf die Art und Weise, wie Innenräume repräsentiert werden, sehr wichtig, da diese Strukturen typischerweise nicht für andere Fortbewegungsarten verwendet werden können. Zum Beispiel ist ein abstrahiertes Graphen-Modell fur einen Rollstuhl nicht für ein fliegendes UAV ausreichend. Dies führt zu dem Problem, dass verschiedene Fortbewegungsarten im Bereich der Innenraum-Navigation nicht gleichzeitig unterstützt werden.
Diese Dissertation behandelt das Problem, keine unterschiedlichen Fortbewegungsarten in der Indoor-Navigation zu unterstutzen, indem ihre entsprechenden Navigationsanforderungen festgelegt werden. Durch die Definition, Klassifizierung und Formalisierung dieser Anforderungen können die individuellen Einschränkungen (Constraints) für jede Fortbewegungsart explizit festgelegt werden. Auf Basis individueller Constraints wird das konzeptuelle Constraint-Modell fur die Fortbewegungsarten vorgestellt. Dieses Modell ermöglicht die Modellierung der physikalischen Anforderungen jeder einzelnen Fortbewegungsart, um in einem semantisch angereicherten Innenraum navigieren zu konnen. Auserdem spielt das Constraint-Modell eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der navigierbaren und nichtnavigierbaren Innenraume fur jede spezifische Fortbewegungsart; dies führt zudem auch zur Aufteilung in dreidimensionale Teilräume (Subspaces). Diese Arbeit stellt auserdem einen Subspacing-Ansatz vor, um navigierbare Teilräume für die unterschiedlichen Fortbewegungsarten zu berechnen, die in das Konzept des „Multi-layered Space-Event Model(MLSEM)“ eingebettet sind. Da es verschiedene Standards für semantische 3D-Gebäude-Modelle (z.B. IFC und CityGML) gibt, die unterschiedliche Ansätze bzgl. Geometrischer und semantischer Repräsentationen aufweisen, wird, um einen homogenen Subspacing-Ansatz anwenden zu können, ein zweistufiger Transformationsprozess vorgestellt. Dieser Ansatz wandelt zunachst Building Information Models (im IFC-Format) in topographische Informationsmodelle(in CityGML LoD4) um. Im zweiten Schritt werden diese dann in IndoorGML Modelle transformiert (IndoorGML ist ein Anwendungschema des MLSEM und ein neuer Standard des Open Geospatial Consortium fur Innenraummodelle).
Der wichtigste wissenschaftliche Beitrag dieser Arbeit ist die Entwicklung eines konzeptuellen Constraint-Modells und des Subspacing-Ansatzes. Das Constraint-Modell ermöglicht die Innenraum-Navigation für die verschiedenen Fortbewegungsarten und der Subspacing Ansatz berechnet die navigierbaren Teilräume mittels semantischer 3D-Gebäudemodelle. Auserdem wird die Kopplung von IndoorGML mit einem Cloud-basierten System behandelt, um den IndoorGML-Datensatz zu vereinfachen, welcher durch den normalen Benutzer modifiziert und fur kontextabhängiges Innnenraum-Routing verwendet werden kann. Die in dieser Arbeit vorgestellten Konzepte und Methoden können für eine Reihe vondie Disziplinen der Innenraum-Navigation und der Gebäude-Informations modelle Building Information Modeling (BIM) eingesetzt genutzt werden. 1) z.B. Bei der IndoorInnenraum-Navigation kann es für die Berechnung navigierbarer Teilräume und für kontextabhängigbezogenes Innenraum-Routing für verschiedene Bewegungsarten mittels semantisches 3D-Gebäudemodelles für verschiedene Fortbewegungsarten berechnet eingesetzt werden. Ebenso können diese Methoden im Bereich desr Building Information Modeling Gebäudeinformationsmodellierung verwendet werden, um für Analysen, Simulationen und Facility Management in verschiedenen Anwendungsszenarien (z.B. Simulation einer Rettungsoperation) 2) Extraktion und Berechnung der um navigierbaren TeilRäume zu bestimmen (Subspace) und Netzwerk-Modell Graphen aus BIM-Modellen zur Analyse, Simulation, und Facility Management in verschiedenen Anwendungsszenarien (z.B. Simulation einer Rettungsoperation) zu extrahieren, die für Analysen, Simulationen und Facility Management in verschiedenen Anwendungsszenarien (z.B. Simulation einer Rettungsoperation)verwendet werden können.
Kunftig kann auf Grundlage dieser Arbeit eine Reihe weiterer Forschungsarbeiten angestosen werden, die folgende Thematiken beinhalten: Das konzeptuelle Constraint-Modell kann um die Korperteil-Constraints der Fortbewegungsarten erweitert werden. Im Bereich des Facility Managements kann der Subspacing-Ansatz mit Versorgungs-Netzwerken aus Gebäudemodellen zur Ausnutzung von Indoor-Ressourcen integriert werden. Schlieslich können konzeptuelle Constraint-Modelle auch für die semantische Interpretation dreidimensionaler geometrischer Gebäudemodelle genutzt werden.
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Menschen verbringen einen Großteil ihrer Zeit in Innenräumen, weshalb die Innenraum-Navigation ein wichtiger Forschungsbereich ist. Infolgedessen verbringen auch andere Fortbewegungsarten(z.B. Rollstuhl, unbemannte Luftfahrzeuge (UAV)) Zeit in Innenräumen, um dort unterschiedliche Aktivitäten durchzuführen. Für alle Fortbewegungsarten ist es nötig, navigierbare Räume (besonders in öffentlichen Gebäuden wie Flughäfen und Bahnhöfen) zu bestimmen, um deren spezifische Aufgaben problemlos durchführe...
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