Die vorliegende Arbeit behandelt die Kontrolle von Quantensystemen.
Ausgehend von einem Hamiltonian-Model des Quantensystems wollen wir
Kontrollen -- typischerweise geformte elektromagnetische Pulse --
finden, die das System zu einer gewünschten Zieloperation steuern. Dafür
benutzen wir eine numerische Optimierungsmethode namens GRAPE. Für
gegebene experimentelle Systeme entwerfen wir Kontrollschemata, die die
Robustheits- und Adressierbarkeitsbedingungen berücksichtigen und in der
experimentellen Hardware umsetzbar sind.
Wir beschreiben eine allgemeine Technik, um das Hamiltonian-Modell eines
gesteuerten N-Niveau-Systems herzuleiten und es in ein passendes
rotierendes Bezugssystem zu konvertieren. Zusammen mit dem numerischen
Algorithmus wird diese Technik angewandt, um verbesserte Schemata für
ein Sechs-Niveau-System, in dem Laserfelder Orbital-
und Hyperfeinzustände von Pr3+ manipulieren. Ebenfalls wird
die Erzeugung von Clusterzuständen in Ising-gekoppel\-ten Systemen
untersucht. Für den idealen Fall ergeben unsere Untersuchungen, dass
eine zeitoptimale Lösung nicht dadurch gefunden wird, das System nur
unter dem Kopplungshamiltonian evolvieren zu lassen. Dieses
überraschende Resultat steht im Widerspruch zu bekannten Untersuchungen
für unitäre Gatter. Anhand eines symmetrisierten 3-Qubit-Beispiels geben
wir eine geometrische Interpretation hierfür. Numerisch optimierte
Kontrollschemata werden dann für eine nicht-ideale Kopplungstopologie
entwickelt, wodurch eine experimentelle Konfiguration von gefangenen
Ionen modelliert wird.
Für ein Paar 13C Kernspins an einem Stickstoff-Fehlstellenzentrum
in Diamant werden Kontrollen für die Implementierung des Deutsch- und
des Grover-Algorithmus' auf jeweils zwei Qubits entwickelt. Die
Implementierungen sollen robust gegenüber experimentellen Fehlern sein
und werden auf einem VFG-150 Pulsgenerator erfolgreich reproduziert. Wir
betrachten auch die Synthese von Zwei-Qubit-Gattern in einem als "Cavity
Grid" bekannten System aus supraleitenden Qubits, die durch
Mikrowellenresonatoren gekoppelt sind. Die optimierten Schemata erlauben
es, Operationen auf einem beliebigen Paar von Qubits des Rasters
auszuführen, wobei nur ein kleiner zeitlicher Overhead entsteht und die
erreichten Operationszeiten 2-4 mal schneller sind als bei existierenden
Schemata. Die hier eingesetzten Methoden sind allgemeingültig und können
an eine Vielzahl anderer physikalischer Systeme und Anwendungen
angepasst werden.
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Die vorliegende Arbeit behandelt die Kontrolle von Quantensystemen.
Ausgehend von einem Hamiltonian-Model des Quantensystems wollen wir
Kontrollen -- typischerweise geformte elektromagnetische Pulse --
finden, die das System zu einer gewünschten Zieloperation steuern. Dafür
benutzen wir eine numerische Optimierungsmethode namens GRAPE. Für
gegebene experimentelle Systeme entwerfen wir Kontrollschemata, die die
Robustheits- und Adressierbarkeitsbedingungen berücksichtigen und in der...
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