Zielsetzung: Zur prospektiven Evaluierung einer neuen Formel für pränatale fetale Gewichtsschätzung mittels Ultraschall, welche maternale Parameter berücksichtigt. Es erfolgt der Vergleich mit gängigen Schätzgewichtsformeln und die Abschätzung ihres Wertes in der klinischen Routine, besonders für die Erkennung von makrosomen Feten.Methoden: Bei 147 gesunden kaukasischen Frauen mit unauffälligen Einlingsschwangerschaften zwischen der 24. und 42. Schwangerschaftswoche wurde maximal zehn Tage vor der Entbindung eine Ultraschallbiometrie durchgeführt. Die fetale Biometrie enthielt Messungen von Kopf, Rumpf und Femur. Weiter wurden Daten über die Schwangerschaft und mütterliche Parameter erhoben. Ausschlusskriterien waren Mehrlingsschwangerschaften, unsicherer Entbindungstermin, fetale Anomalien und unvollständige Daten. Das Schätzgewicht wurde nach den Formeln von Hadlock, Hansmann, Merz und Humbert berechnet und mit dem Geburtsgewicht verglichen. Entsprechend der Wachstumskurven nach Voigt-Schneider wurden Feten unter der 10. Percentile als wachstumsretardiert und solche über der 90. Perzentile als makrosom bewertet. Die Datenauswertung beinhaltete die Berechnung des mittleren absoluten Fehlers, der mittleren absoluten prozentualen Abweichung und der Standardabweichung der Schätzgewichte vom Geburtsgewicht, aufgeteilt auf verschiedene Gewichtsgruppen. Die Sensitivität, Spezifität, der positive und negative Prädiktivwert der Formeln für die Gewichtsschätzung wurden berechnet.Ergebnisse: Die Formel nach Humbert ist nach der 30. Schwangerschaftswoche definiert. Das Geburtsgewicht der 147 Kinder reichte von 1625 bis 4880 Gramm mit einem Mittel von 3325 Gramm. Zehn Prozent der Kinder wurden als wachstumsretardiert, zwölf Prozent als makrosom eingestuft. Der mittlere absolute Fehler und die Standardabweichung des Schätzgewichtes in der Gewichtsklasse von 2000-4000 Gramm lag bei 201g+/-315 g (Hadlock), -6g+/-342g (Hansmann), +55g+/-316g (Merz), und +126g+/-289g (Humbert). Für die Kinder mit einem Geburtsgewicht über 4000g ergab sich -562+/-325, -642+/-358, -411+/324 bzw. -290+/-347 Gramm. Die Sensitivität, Spezifität, der positive und negative Prädiktivwert waren ähnlich gut für normosome Feten. Für die makrosomen Feten ergaben die Schätzungen nach Humbert den höchsten postitven Prädiktivwert und die höchste Sensitivität. Die besten Ergebnisse für die wachstumsretardierten Kinder lieferte die Schätzung nach Hadlock.Schlussfolgerung: Es existiert keine Formel, welche die Gewichte in allen Gewichtsklassen und Schwangerschaftswochen gleich gut schätzt. Eine Verbesserung in der Erkennung von makrosomen Feten und in späten Schwangerschaftswochen konnte durch Einbeziehung der mütterlichen Größe in die Formel von Humbert erreicht werden. Für die Erkennung von wachstumsretardierten Feten und die Gewichtsschätzung in frühen Schwangerschaftswochen ist die Formel von Hadlock zu empfehlen.
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Zielsetzung: Zur prospektiven Evaluierung einer neuen Formel für pränatale fetale Gewichtsschätzung mittels Ultraschall, welche maternale Parameter berücksichtigt. Es erfolgt der Vergleich mit gängigen Schätzgewichtsformeln und die Abschätzung ihres Wertes in der klinischen Routine, besonders für die Erkennung von makrosomen Feten.Methoden: Bei 147 gesunden kaukasischen Frauen mit unauffälligen Einlingsschwangerschaften zwischen der 24. und 42. Schwangerschaftswoche wurde maximal zehn Tage vor d...
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