Das Thema dieser Dissertation ist die effiziente Parameterschätzung und Unsicherheitsquantifizierung in hochdimensionaler seismischer Tomographie mit Hilfe von Bayesianischen räumlichen Modellierungsmethoden.
Seismische Tomographie ist ein Verfahren in der Geophysik, um die drei-dimensionale Geschwindigkeitsstruktur der seismischen Wellenausbreitung im Erdinneren mit Hilfe der an der Oberfläche aufgenommenen Daten zu bestimmen.
Die Vorgehensweise und Hauptforschungssergebnisse dieser Dissertation basieren im Wesentlichen auf den folgenden zwei Säulen:
(1) Die Verteilungen der seismischen Geschwindigkeitsstruktur und der Parameter der Erdbebenquellen werden mit Hilfe eines Bayesianischen hierarchischen Modells geschätzt. Wir konstruieren dazu eine ellipsoidische räumliche Priori-Verteilung, die die geschichtete Erdmantelform beschreibt. Mit unserem effizienten Markov Chain Monte Carlo Algorithmus (MCMC) können wir von der Posteriori-Verteilung für das lineare Inverse Problem Stichproben ziehen. Dies erlaubt eine präzise Quantifizierung der Unsicherheit der Parameterschätzung in dem man die Bayesianischen Konfidenzintervalle angibt.
(2) Ein räumliches Abhängigkeitsmodell wird für die drei-dimensionale Struktur der Wellengeschwindigkeiten mit Hilfe einer Approximation des Gaußschen Matérn-Zufallsfeldes entwickelt. Diese Approximation basiert auf der Theorie der stochastischen partiellen Differentialgleichungen (siehe auch Lindgren et al., 2011). Wir führen die Unsicherheitsquantifizierung des hochdimensionalen Parameterraums mit Hilfe der Methode der integrierten geschichteten Laplace Approximation (INLA) (Rue et al., 2009) aus.
Wir wenden beide Modellierungsansätze auf das hochdimensionale Tomographieproblem der Inversion der obereren Mantelstruktur unter dem Westen der USA an. Diese beinhaltet mehr als 11.000 seismische Geschwindigkeits- und Quellenkorrekturparameter und circa 53,000 seismologische Daten aus dem kontinentalen USArray-Experiment.
Unsere Ergebnisse aus dem MCMC-Verfahren offenbaren wichtige Strukturen des Erdmantels unter dem Westen der USA mit Unsicherheitseinschätzungen. Ein Vergleich der beiden Ansätze zeigt, dass der INLA-Algorithmus die früheren Ergebnisse, die mit der MCMC-Methode gewonnen wurden, erheblich verbessert. Das INLA-Verfahren liefert die gleichen Ergebnisse wie die aus dem MCMC-Ansatz, gleichzeitig erfasst es räumliche Abhängigkeiten jeweils zwischen den Erdbebenquellen und den Messstationen. Weiterhin verringert sich der statistische Misfit um circa 40% und eine Rechenzeit wird um den Faktor 1,5 bis 2 verbessert.
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Das Thema dieser Dissertation ist die effiziente Parameterschätzung und Unsicherheitsquantifizierung in hochdimensionaler seismischer Tomographie mit Hilfe von Bayesianischen räumlichen Modellierungsmethoden.
Seismische Tomographie ist ein Verfahren in der Geophysik, um die drei-dimensionale Geschwindigkeitsstruktur der seismischen Wellenausbreitung im Erdinneren mit Hilfe der an der Oberfläche aufgenommenen Daten zu bestimmen.
Die Vorgehensweise und Hauptforschungssergebnisse dieser Dissertat...
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