Der intestinale Peptidtransporter PEPT1 vermittelt die Aufnahme von Di- und Tripeptiden sowie Peptidomimetika über die apikale Membran der Darmepithelzellen in Säugetieren. Dieser Transport ist H+-gekoppelt, sekundär aktiv und operiert parallel zu einer großen Anzahl von Aminosäuretransport-Systemen. Um die Bedeutung von PEPT1 für die Proteinversorgung eines Organismus und damit für Wachstum und Entwicklung in vivo zu bestimmen, wurde die Funktion des homologen Proteins PEP-2 in C. elegans untersucht. Mittels pep-2 promotor-gesteuerter Reporterkonstrukte wurde gezeigt, dass pep-2 in den Darmzellen und einem Paar sensorischer Neuronen im Kopf des Tieres exprimiert wird. Um die physiologische Bedeutung des Transporters in vivo zu untersuchen, wurde ein Mutantenstamm mit einem Defekt im pep-2 Genlocus generiert. Transportstudien mit einem fluoreszenzmarkierten Modellsubstrat konnten zeigen, dass die pep-2 Mutante keine Dipeptide resorbieren kann. Dies könnte zu einer verringerten Verfügbarkeit von Aminosäuren im Organismus und somit zu einer veränderten Regulation der Proteinsynthese durch den TOR-Signaltransduktionsweg führen. Der Phänotyp der pep-2 Mutante ist charakterisiert durch eine stark verzögerte postembryonale Entwicklungsphase, eine reduzierte Körperlänge und eine drastisch verminderte Nachkommenzahl, ähnlich der Phänotypen anderer Organismen mit Defekten im TOR Signalweg. Außerdem konnte gezeigt werden, dass die Funktion von PEP-2 einen direkten Einfluss auf den TOR Signalweg hat, da der sehr schwache Phänotyp einer TOR(RNAi) Mutante in C. elegans im pep-2-mutierten Hintergrund signifikant verstärkt wurde. Die Entwicklungsstörungen in der pep-2 Mutante erwiesen sich als unabhängig von DAF-16, einem Transkriptionsfaktor der als zentrales Zielprotein des DAF-2/Insulin-/IGF-ähnlichen Signalwegs in C. elegans identifiziert wurde. Dennoch konnte mittels Experimenten zur Lebensdauer eine gegenseitige Beeinflussung beider Signalwege aufgezeigt werden. Die Mutation im pep-2 Genlocus, welche per se keinen Effekt auf die Lebensdauer verursacht, führte in der daf-2; pep-2 Doppelmutante zu einer signifikanten Verstärkung des daf-2 Phänotyps. Somit konnte belegt werden, dass der intestinale Peptidtansporter eine sehr wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Aminosäuren für Wachstum und Entwicklung spielt. Weiterhin weisen die Befunde auf eine enge Verbindung des Aminosäurestoffwechsels mit dem Insulin-/IGF Signalweg und Alterungsprozessen hin.
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Der intestinale Peptidtransporter PEPT1 vermittelt die Aufnahme von Di- und Tripeptiden sowie Peptidomimetika über die apikale Membran der Darmepithelzellen in Säugetieren. Dieser Transport ist H+-gekoppelt, sekundär aktiv und operiert parallel zu einer großen Anzahl von Aminosäuretransport-Systemen. Um die Bedeutung von PEPT1 für die Proteinversorgung eines Organismus und damit für Wachstum und Entwicklung in vivo zu bestimmen, wurde die Funktion des homologen Proteins PEP-2 in C. elegans unter...
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