Die doublet Neutron-Deuteron (nd) Streulänge b_2,d, welche zur Zeit nur mit einer Genauigkeit von 5% bekannt ist, eignet sich besonders gut um Dreikörperkräfte in Effektiven Feldtheorien zu beschreiben. Das Verstehen derartiger Systeme mit wenigen Nukleonen ist von essentiellem Interesse zum Beispiel für die Vorhersage von Isotopenhäufigkeiten während des Big-Bang und der Kernfusion in Sternen. b_2,d kann aus der Linearkombination der spin-unabhängigen b_c,d und der spin-abhängigen b_i,d Neutron-Deuteron Streulänge gewonnen werden.
Das Ziel dieser Arbeit bestand darin Letztere mit hoher Präzision zu messen, um insgesamt eine relative Genauigkeit von b_2,d von unter 1% zu erzielen. Das Experiment wurde an der Strahllinie für fundamentale Neutronenphysik FUNSPIN am Paul Scherrer Institut in der Schweiz durchgeführt. Es verwendet den Effekt, dass der Spin eines Neutrons, welches eine Probe mit polarisierten Kernen durchdringt, eine pseudomagnetische Präzession vollführt, welche wiederum proportional zu b_i,d ist. Eine ideale Methode um eine derartige Präzession möglichst genau zu vermessen ist die auf Neutronen adaptierte Atomstrahl Technik nach Ramsey.
Der wichtigste Bestandteil des Experiments ist das sogenannte "frozen spin target", welches aus einem speziellen Mischkryostaten besteht in dem eine Probe mit Hilfe der Methode der dynamischen Kernpolarisation polarisiert werden kann.
Die Polarisation der Probe wird mittels Kernspinresonanz untersucht.
Es stellte sich jedoch heraus, dass die erreichbare Genauigkeit von b_i,d, aufgrund der Relaxation der Kernspins während der notwendigen "Kreuz-Kalibration" der beiden verwendeten NMR-Systeme, limitiert ist.
Während der umfangreichen Arbeit mit der Ramsey Resonanzmethode für das Neutron-Deuteron Experiment, entstand die Idee, dass die angewandte Technik auch in einem völlig anderen Zusammenhang genutzt werden könnte, nämlich der Radiographie mit polarisierten Neutronen. Der zweite Teil der Arbeit beschreibt deshalb die Entwicklung einer neuartige Neutronenradiographie-Technik, welche auf der spin-abhängigen Wechselwirkung von Neutronen mit ferromagnetischen Materialien und magnetischen Feldern beruht. Damit konnten zum ersten Mal quantitative Bilder von derartigen Materialien und Feldern durchgeführt werden. Es werden sowohl erste Ergebnisse als auch die zugrundeliegende Methodik dieser Radiographie-Technik vorgestellt.
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Die doublet Neutron-Deuteron (nd) Streulänge b_2,d, welche zur Zeit nur mit einer Genauigkeit von 5% bekannt ist, eignet sich besonders gut um Dreikörperkräfte in Effektiven Feldtheorien zu beschreiben. Das Verstehen derartiger Systeme mit wenigen Nukleonen ist von essentiellem Interesse zum Beispiel für die Vorhersage von Isotopenhäufigkeiten während des Big-Bang und der Kernfusion in Sternen. b_2,d kann aus der Linearkombination der spin-unabhängigen b_c,d und der spin-abhängigen b_i,d Neutron...
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