In drei aufeinander aufbauenden Versuchen wurde die Wirkung von verschiedenen Nahrungsbestandteilen auf die Entwicklung von Autoimmundiabetes untersucht. In einem Fütterungsversuch (36 Wochen) mit NOD-Mäusen wurde der Einfluss definierter Diäten, die sich nur in einer Komponente unterschieden (Casein, Weizen in abgestuften Zulagen, Weizengluten, Weizenglobulin, Weizenalbumin, Kartoffel, Apfel und Karotte) auf die Diabetesentwicklung getestet. Die Kombination von Weizen und Casein resultierte in einem frühzeitigen Diabetesausbruch bei den NOD-Mäusen. Hohe Weizenzusätze und hieran angepasste Zusätze von Weizengluten, Weizenalbuminen und -globulinen verlangsamten den Ausbruch von Autoimmundiabetes, wohingegen der Zusatz von Mais besonders in den ersten Lebenswochen eine beschleunigte Diabetesentwicklung bewirkte. Im zweiten Ansatz wurden Insulinautoantikörper (IAA)-positive Seren von Kindern auf IAA des IgA-Isotyps sowie auf IAA hin untersucht, die bevorzugt an von humanem Insulin verschiedene Moleküle (in diesem Fall Hühnerinsulin) binden. Bei einzelnen Seren überwog der IgA-IAA-Isotyp. Diabetes-relevante IAA mit hoher Affinität zu humanem Insulin banden nur schlecht an Hühnerinsulin, hingegen banden niedrig affine IAA bevorzugt an Hühnerinsulin. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass einige IAA ursprünglich im Bereich der Darmmucosa durch Immunreaktionen mit von Insulin verschiedenen Molekülen entstehen können. Im dritten Teil wurde untersucht, ob die vorliegenden IAA eine Kreuzreaktivität mit einigen Nahrungsbestandteilen der frühkindlichen Ernährung aufweisen. Die IAA-Bindung einzelner Seren an markiertes humanes [125I] Insulin ließ sich durch die Zugabe von Milchpulverextrakt inhibieren. Messungen mit einzelnen Proteinfraktionen der Kuhmilch ergaben, dass die IAA-Bindung der milchreaktiven IAA an markiertes humanes [125I] Insulin deutlich stärker mit α- und β-Casein inhibiert werden konnte als mit humanem Insulin, jedoch nicht mit Lactoglobulin oder BSA. Diese Ergebnisse zeigen die Möglichkeit auf, dass IAA, die eine hohe Affinität zu Casein oder anderen Nahrungsbestandteilen aufweisen, sich nur sekundär gegen humanes Insulin richten. In diesen Fällen wird die folgende pathogene Immunkaskade, die mit der Entwicklung weiterer Autoantikörper zum Typ 1 Diabetes führen kann, möglicherweise nicht in Gang gesetzt.
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In drei aufeinander aufbauenden Versuchen wurde die Wirkung von verschiedenen Nahrungsbestandteilen auf die Entwicklung von Autoimmundiabetes untersucht. In einem Fütterungsversuch (36 Wochen) mit NOD-Mäusen wurde der Einfluss definierter Diäten, die sich nur in einer Komponente unterschieden (Casein, Weizen in abgestuften Zulagen, Weizengluten, Weizenglobulin, Weizenalbumin, Kartoffel, Apfel und Karotte) auf die Diabetesentwicklung getestet. Die Kombination von Weizen und Casein resultierte in...
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