Um hydrodynamische Explosionsmodelle thermonuklearer Supernovae mit beobachteten Lichtkurven und Spektren von Typ Ia Supernovae vergleichen zu können, muss der Strahlungstransport in den Supernovahüllen simuliert werden. Dies leistet der in dieser Arbeit vorgestellte Monte Carlo Code, der zur Lösung des zeitabhängigen Strahlungstransportproblems in dreidimensionalen chemisch inhomogenen Modellen von Typ Ia Supernovae konzipiert ist. Die aus einer Typ Ia Supernova entweichende Strahlung wird durch radioaktive Zerfälle instabiler Isotope gespeist, die während der Supernovaexplosion synthetisiert wurden. Beginnend mit der Ausbreitung von γ-Photonen, die in diesen Zerfällen freigesetzt werden, simuliert der beschriebene Code die Energiedeposition in der Supernovahülle und die nachfolgende Ausbreitung von Strahlung in selbst-konsistenter Weise. Gleichzeitig werden die Gleichungen für das Ionisations- und das thermische Gleichgewicht unter der Annahme eines photoionisations-dominierten Plasmas gelöst. Zusammen mit einem verallgemeinerten Verfahren zur Behandlung von Linienübergängen ermöglicht dies eine parameterfreie Lösung des Strahlungstransportproblems. Damit lassen sich synthetische Spektren und Lichtkurven für hydrodynamische Explosionsmodelle gewinnen, die nur vom zugrunde liegenden Modell und den verwendeten Atomdaten abhängig sind. Um die Funktionalität dieses Codes zu überprüfen, werden Simulationen für ein eindimensionales Standard-Explosionsmodell präsentiert. An Hand dieser Simulationen werden verschiedene Effekte untersucht, die den Strahlungstransport beeinflussen. Insbesondere werden verschiedene Methoden zur Berechnung des Ionisationsgleichgewichts verglichen und der Einfluss der zur Opazitätsberechnung verwendeten Atomdaten wird dargestellt. Schließlich wird am Beispiel eines einfachen zweidimensionalen Testmodels die Auswirkung asymmetrischer Supernovahüllen auf Spektren und Lichtkurven veranschaulicht. In einer ersten Anwendung werden synthetische Lichtkurven und Spektren für eine Auswahl der neuesten Explosionsmodelle der Hydrodynamikgruppe des Max-Planck-Instituts für Astrophysik berechnet, um die charakteristischen Merkmale von Lichtkurven und Spektren unterschiedlicher Explosionsmechanismen (Deflagration, verzögerte Detonation) in Chandrasekharmasse-Modellen zu untersuchen. Zum Schluss werden Lichtkurven und Spektren von Explosionsmodellen für mögliche Vorläufersysteme besonders lichtschwacher Supernovae mit Beobachtungsdaten verglichen.
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Um hydrodynamische Explosionsmodelle thermonuklearer Supernovae mit beobachteten Lichtkurven und Spektren von Typ Ia Supernovae vergleichen zu können, muss der Strahlungstransport in den Supernovahüllen simuliert werden. Dies leistet der in dieser Arbeit vorgestellte Monte Carlo Code, der zur Lösung des zeitabhängigen Strahlungstransportproblems in dreidimensionalen chemisch inhomogenen Modellen von Typ Ia Supernovae konzipiert ist. Die aus einer Typ Ia Supernova entweichende Strahlung wird durc...
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