Die vorliegende Arbeit betrachtet den Zusammenhang zwischen der Einnahme des Dopamin- und Serotoninagonisten Cabergolin auf Funktion des Endokards. Wichtigste Ergebnisse sind die Darstellung des Risikofaktors arterieller Hypertonus für das Auftreten einer Aorteninsuffizienz, die Abhängigkeit des Vorhandenseins einer mäßigen Trikuspidalinsuffizienz vom Alter sowie der Kumulativdosis und der Nachweis einer funktionellen Remission der Aorteninsuffizienz nach Stop der Cabergolinexposition.
Es wurden zwei Kohorten untersucht, ein retrospektives Querschnittskollektiv (n=95) sowie eine prospektive Kohorte (n=24). Die Patienten wurden aus dem Neurologischen Krankenhaus München rekrutiert. Hierzu wurden das Archiv und die Ambulanzdatei nach den Stichworten Cabaseril und Cabergolin systematisch durchsucht. Für alle Patienten wurden Risikoparameter und ECHO-Parameter erfasst. Risikoparameter waren Alter, Kumulativdosis, Krankheitsdauer, Therapiedauer mit Cabergolin, Vorhandensein einer KHK, eines Diabetes, eines Bluthochdrucks sowie Hyperlipidämie.
Das Querschnittskollektiv wurde mittels univariater Betrachtung hinsichtlich der Risikofaktoren untersucht. Es zeigte sich ein signifikanter Einfluss des Vorhandenseins eines arteriellen Bluthochdrucks auf den Grad der Aorteninsuffizienz. Mittels multinomialer logistischer Regression konnte dieses Ergebnis zusätzlich gestützt werden. Die Odds Ratio für höhergradige Veränderungen an der Aortenklappe war bei Vorliegen eines art. Hypertonus erhöht. Ebenso war die Odds Ratio für höhergradige Veränderungen an der Trikuspidalklappe von Erkrankungsdauer, Alter und Kumulativdosis abhängig.
Im prospektiven Kollektiv zeigte sich, dass das Ergebnis der ECHO-Verlaufsuntersuchung signifikant von der getroffenen Therapieintervention abhängig war. Im Gruppenvergleich zeigte sich nur in der Untergruppe abgesetzt ein signifikantes Abnehmen der Aorteninsuffizienz.
Insgesamt stehen diese Ergebnisse im Einklang mit den Vorarbeiten, die bei Parkinsonpatienten unter Therapie mit Ergot-Dopaminagonisten ein erhöhtes Risiko von Herzklappenveränderungen beschreiben. Sie unterstützen die derzeitig gültige Leitlinie der DGN, dass Cabergolin nur mehr als Mittel der zweiten Wahl eingesetzt werden sollte, auch wenn die klinischen Verläufe, so wie sie hier beobachtet wurden, allesamt klinisch stumm waren. Die Arbeit zeigt, dass es mit dem Absetzen von Cabergolin zu einer Remission der Funktionsstörung an der Aortenklappe kommt.
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Die vorliegende Arbeit betrachtet den Zusammenhang zwischen der Einnahme des Dopamin- und Serotoninagonisten Cabergolin auf Funktion des Endokards. Wichtigste Ergebnisse sind die Darstellung des Risikofaktors arterieller Hypertonus für das Auftreten einer Aorteninsuffizienz, die Abhängigkeit des Vorhandenseins einer mäßigen Trikuspidalinsuffizienz vom Alter sowie der Kumulativdosis und der Nachweis einer funktionellen Remission der Aorteninsuffizienz nach Stop der Cabergolinexposition.
Es wurde...
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