Die vorliegende Arbeit befasst sich mit proteinchemischen Aspekten von degenerativen und regenerativen Prozessen, die durch myelinasoziierte Rezeptoren im adulten Zentralnervensystem (ZNS) vermittelt werden. Die große N-terminale Domäne des humanen Nogo-A wurde in Escherichia coli produziert und biochemisch charakterisiert. Dabei wurde gezeigt, dass der regenerative Antikörper IN-1 (bzw. sein rekombinantes Fab-Fragment), nicht jedoch der rekombinante Nogo-Rezeptor (NgR) Nogo-A in der N-terminalen Region bindet. NgR-Bindung wurde lediglich im C-terminalen Abschnitt, Nogo66, beobachtet. Die Peptidsequenz der Bindungsstelle auf Nogo-A wurde anhand einer SPOT-Epitopanalyse bestimmt. Weiterhin wurde ein rekombinantes Fab-Fragment des monoklonalen Anti-MOG Antikörpers 8-18C5 in E. coli hergestellt. Die Strukturanalyse seines Komplexes mit rekombinantem MOG zeigte ein diskontinuierliches Epitop, das innerhalb verschiedener MOG-Orthologe hoch konserviert ist, nicht jedoch bei MOG-Paralogen außerhalb des ZNS. Dieser Befund könnte die fehlende Toleranz gegenüber MOG im ZNS sowie die mögliche Produktion von Autoantikörpern infolge eines noch unbekannten Stimulus bei der Multiplen Sklerose erklären.
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Die vorliegende Arbeit befasst sich mit proteinchemischen Aspekten von degenerativen und regenerativen Prozessen, die durch myelinasoziierte Rezeptoren im adulten Zentralnervensystem (ZNS) vermittelt werden. Die große N-terminale Domäne des humanen Nogo-A wurde in Escherichia coli produziert und biochemisch charakterisiert. Dabei wurde gezeigt, dass der regenerative Antikörper IN-1 (bzw. sein rekombinantes Fab-Fragment), nicht jedoch der rekombinante Nogo-Rezeptor (NgR) Nogo-A in der N-terminale...
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