Unabhängig davon, ob der Irrtum nun als ein Teil der menschlichen Natur, ein Defekt im Denken, ein Moment der Wahrheit oder sonst wie aufgefasst wurde, so galt doch immer, dass ein und dasselbe Urteil entweder einen Irrtum darstellt oder eben nicht. Ich hingegen werde, entgegen der bisherigen Stellung gegenüber dem Irrtum, die vollkommen entgegengesetzte Position einnehmen, nämlich dass ein und dasselbe Urteil sowohl einen Irrtum darstellen kann und nicht. Was ich damit nicht behaupten werde ist, dass z.B. das Urteil „1+1=3“ zugleich wahr und falsch sein kann. Vielmehr werde ich an seiner Falschheit, als einer notwendigen Bedingung für den Irrtum, unbedingt festhalten. Was ich damit auch nicht behaupten werde ist, dass wir zugleich in ein und demselben Irrtum sein können und nicht. Denn das wäre ebenfalls ein logischer Widerspruch. Was ich hier also vollziehen werde, ist eine Wendung und zwar in der Form, dass der Irrtum sich nicht mehr nur nach der Falschheit eines Urteils richtet, sondern es maßgeblich von unserer Urteilskraft abhängt, ob ein und dasselbe falsche Urteil einen Irrtum darstellt oder nicht.
Die Wahrheit des Irrtums, um die ich hier auch dem Titel nach bemüht bin, wird sich dabei vor allem anderen darin zeigen, dass der Irrtum äußerst selten auf den Plan tritt und dies ist durchaus überraschend. Denn für gewöhnlich neigen wir dazu, vieles als einen Irrtum zu nehmen, welches tatsächlich gar keinen Irrtum darstellt.
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Unabhängig davon, ob der Irrtum nun als ein Teil der menschlichen Natur, ein Defekt im Denken, ein Moment der Wahrheit oder sonst wie aufgefasst wurde, so galt doch immer, dass ein und dasselbe Urteil entweder einen Irrtum darstellt oder eben nicht. Ich hingegen werde, entgegen der bisherigen Stellung gegenüber dem Irrtum, die vollkommen entgegengesetzte Position einnehmen, nämlich dass ein und dasselbe Urteil sowohl einen Irrtum darstellen kann und nicht. Was ich damit nicht behaupten werde ist...
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