This research revisits the power of business lobbying in EU energy and environmental policymaking. It specifically looks at the case of EU ecodesign policy. Contrary to what is widely believed and accepted about the power of industry, business groups with abundant funding, personnel, and wide networks and reputation failed to succeed when trying to push their preferred policy option. This raises the question: Why do powerful business actors, such as those involved in manufacturing final appliances regulated under the EU ecodesign policy, at times fail to influence policy-making processes in their favor? Taking the theoretical perspective of social constructivism and drawing on the new institutionalism literature as well as the discourse approach, this research describes lobbying practices as discursive interactions where actors strive to frame a policy issue in line with their own interpretations. The dissertation focuses on the role of hegemonic discourse and historical institutional constraints in lobbying activities. Combining the single case method and the process-tracing method, it examines the case of EU ecodesign policy - a policy that sets minimum requirements for a wide range of electric and electronic products to promote energy efficiency and enhance their environmental performance. The dissertation investigates the process in which business actors tried to reshape the dominant understanding of the ecodesign policy community regarding how to regulate energy efficiency of components integrated in final appliances in line with its own interpretation. This dissertation highlights the emergence of a hegemonic discourse about a certain mode to regulate products (the cascading discourse) and describesd how a counter-argument from a group of business actors (the anti-double regulation discourse) was gradually marginalized during discursive interactions during the ecodesign policy-making process. To date, most of the literature in EU studies and interest representation has regarded business groups as actors who can dominate EU politics. This literature argues that the emergence of the EU’s multi-level governance structures has created multiple venues for lobbying and access to policy-making processess. Scholars highlight business actors’ abundant resources which they use for lobbying activities. They also have point to their well developed lobbying tactics. While a few scholars have pointed examined to cases where businesses have failed in their business lobbying efforts, they tend not to be very systematic in explaining why these business groups were unsuccessful even when they had access to abundant resources and networks. The majority of the academic literature considers politics and lobbying as a strategic game where different actors strive to maximize their divergent interests through strategic actions. This dissertation is an attempt to revisit this conventional and rationalist understanding of lobbying practices.     «

This research revisits the power of business lobbying in EU energy and environmental policymaking. It specifically looks at the case of EU ecodesign policy. Contrary to what is widely believed and accepted about the power of industry, business groups with abundant funding, personnel, and wide networks and reputation failed to succeed when trying to push their preferred policy option. This raises the question: Why do powerful business actors, such as those involved in manufacturing final applianc...     »

Diese Studie untersucht die Bedeutung des Unternehmens-Lobbyismus für die Erstellung von Energie- und Umweltrichtlinien der EU. Sie befasst sich insbesondere mit dem Fall der Ökodesign-Richtlinie der EU. Im Gegensatz zu dem, was allgemein über die Macht der Industrie angenommen und akzeptiert wird, sind Unternehmensgruppen mit reichlich Finanzmitteln, Personal, breiten Netzwerken und Reputation bei der Durchsetzung ihrer bevorzugten Richtlinie erfolglos geblieben. Das wirft die Frage auf: Warum beeinflussen mächtige Wirtschaftsakteure, wie sie beispielsweise bei der Herstellung von Endgeräten im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie der EU tätig sind, manchmal nicht die Erstellung von Richtlinien zu ihren Gunsten? Ausgehend von der theoretischen Perspektive des Sozialkonstruktivismus und ausgehend von der neuen Institutionalismus-Literatur sowie dem Diskursansatz beschreibt diese Studie Lobbyingpraktiken als diskursive Interaktionen, bei denen die Akteure versuchen, eine Richtlinie im Einklang mit ihren eigenen Interpretationen zu gestalten. Die Dissertation konzentriert sich auf die Rolle des hegemonialen Diskurses und historische institutionelle Zwänge bei der Lobbyarbeit. In Kombination mit der Einzelfallmethode und der Prozessverfolgungsmethode wird der Fall der Ökodesign-Richtlinie der EU untersucht - einer Richtlinie, die Mindestanforderungen für eine breite Palette von Elektro- und Elektronikgeräten festlegt, um deren Energieeffizienz zu fördern und ihre Umweltleistung zu verbessern. Die Dissertation untersucht den Prozess, in dem die Wirtschaftsakteure bemüht waren, das vorherrschende Verständnis der Ökodesign-Richtlinie in Bezug auf die Regulierung der Energieeffizienz von in Endgeräte integrierten Komponenten gemäß ihrer eigenen Interpretation zu verändern. Diese Dissertation beleuchtet die Entstehung eines hegemonialen Diskurses über einen bestimmten Modus der Produktregulierung (der kaskadierende Diskurs) und beschreibt, wie ein Gegenargument aus einer Gruppe von Wirtschaftsakteuren (der Anti-Doppelregulierungsdiskurs) während diskursiver Interaktionen im Rahmen des Ökodesign-Richtliniengestaltungsprozesses allmählich marginalisiert wurde. Bislang hat die Literatur zu EU-Studien und Interessenvertretung in den meisten Fällen Wirtschaftsgruppen als Akteure betrachtet, die die EU-Politik dominieren können. Diese Literatur argumentiert, dass die Entstehung der mehrschichtigen Governance-Strukturen der EU mehrere Möglichkeiten für Lobbyarbeit und den Zugang zu Entscheidungsprozessen hinsichtlich Richtlinien geschaffen hat. Wissenschaftler heben die reichlich vorhandenen Ressourcen der Wirtschaftsakteure hervor, die sie für Lobbying-Aktivitäten nutzen. Sie verweisen außerdem auf ihre gut entwickelte Lobbying-Taktik. Während einige Wissenschaftler Fälle untersucht haben, in denen Unternehmen bei ihren Bemühungen um Geschäfts-Lobbyismus gescheitert sind, erklären sie in der Regel nicht sehr systematisch, warum diese Unternehmensgruppen erfolglos waren, selbst wenn sie Zugang zu reichlich vorhandenen Ressourcen und Netzwerken hatten. Die Mehrheit der wissenschaftlichen Literatur betrachtet Politik und Lobbyarbeit als ein strategisches Spiel, bei dem verschiedene Akteure bestrebt sind, ihre unterschiedlichen Interessen durch strategisches Handeln zu maximieren. Diese Dissertation stellt einen Versuch dar, dieses konventionelle und rationalistische Verständnis von Lobbying-Praktiken zu überdenken.     «

Diese Studie untersucht die Bedeutung des Unternehmens-Lobbyismus für die Erstellung von Energie- und Umweltrichtlinien der EU. Sie befasst sich insbesondere mit dem Fall der Ökodesign-Richtlinie der EU. Im Gegensatz zu dem, was allgemein über die Macht der Industrie angenommen und akzeptiert wird, sind Unternehmensgruppen mit reichlich Finanzmitteln, Personal, breiten Netzwerken und Reputation bei der Durchsetzung ihrer bevorzugten Richtlinie erfolglos geblieben. Das wirft die Frage auf: Warum...     »