Erythropoetin (EPO) ist bekannt als körpereigenes Hormon, welches die Ausdifferenzierung der Erythrozyten im Knochenmark fördert. Um die Wende zum 21. Jahrhundert begannen verschiedene Arbeitsgruppen seine zentrale Rolle im Heilungsprozess akuter und chronischer Gewebeschäden nachzuweisen. EPO hemmt die initiale Entzündungsreaktion und Apoptose, stimuliert die Angiogenese und fördert die Reepithelialisierung von Wunden. Die Placebo-kontrollierte, randomisierte, doppelt-verblindete Phase II Studie „EPO in Burns“ untersuchte die Effekte von niedrigdosiertem EPO bei Verbrennungs- und Verbrühungsverletzungen mit dem Studienziel eine schnellere und verbesserte Wundheilung unter EPO-Therapie zu demonstrieren. Die vorliegende Arbeit basiert auf den erhobenen Daten der „EPO in Burns“-Studie. Durch erweiterte Analysen wird der Wundheilungsprozess von Spalthautentnahmestellen (SGDS) in verschiedene Reepithelialisierungsgrade unterteilt und in den zwei Behandlungsarmen verglichen. Zudem werden Subgruppen gebildet, um einen möglichen Einfluss durch Begleitmedikamente, Vorerkrankungen, Geschlechtsunterschiede oder Nebendiagnosen auf die Wundheilung zu untersuchen. Die überprüften Medikamente beinhalten Insulin, Vasopressoren, nicht-steroidale Antirheumatika (NSARs) und zwei Antibiotika. Lag anamnestisch eine arterielle Hypertonie vor, oder erlitten Patienten während der Studienzeit eine Sepsis, so werden diese Faktoren ebenfalls analysiert. Als statistische Methoden werden Sterbetafeln und das Cox-Regressionsmodell verwendet. Die Ergebnisse erlauben keine abschließenden Schlussfolgerungen, doch deuten sie auf eine schnellere Wundheilung in den ersten Tagen unter EPO-Therapie hin. Eine Kombination von EPO mit Insulin lässt ferner die Vermutung eines synergistisch wirkenden, positiven Effekts auf die Reepithelialisierung der untersuchten Wundareale aufkommen. Des Weiteren scheint EPO bei schwerbrandverletzten Patienten hämodynamisch stabilisierend zu wirken. Außerdem beobachteten wir in dieser Studie eine verzögerte Wundheilung beim weiblichen Geschlecht. Weiterführende humane Studien sind wünschenswert, um die beobachteten Effekte zu überprüfen und ein tieferes Verständnis der Wirkung von EPO in der klinischen Anwendung zu entwickeln.      «

Erythropoetin (EPO) ist bekannt als körpereigenes Hormon, welches die Ausdifferenzierung der Erythrozyten im Knochenmark fördert. Um die Wende zum 21. Jahrhundert begannen verschiedene Arbeitsgruppen seine zentrale Rolle im Heilungsprozess akuter und chronischer Gewebeschäden nachzuweisen. EPO hemmt die initiale Entzündungsreaktion und Apoptose, stimuliert die Angiogenese und fördert die Reepithelialisierung von Wunden. Die Placebo-kontrollierte, randomisierte, doppelt-verblindete Phase II Studi...     »

Erythropoietin (EPO) is well known as the hormone causing erythropoiesis. Over the last decade, research has shown that EPO plays a pivotal role in the healing of acute and chronic wounds due to its significant anti-inflammatory and pro-regenerative effects. The large, prospective, randomized, double-blind, multi-center phase II study “EPO in Burns“ was initiated to investigate the effects of EPO in severely burned patients. The primary endpoint of the study was the time until complete re-epithelialization of a defined skin graft donor site (SGDS). In this thesis, the experimental EPO group and its control group of the “EPO in Burns“ trail are compared against each other. It is tested for heterogeneous treatment effects using subgroups that were defined by secondary diagnosis such as arterial hypertension and sepsis and concomitant medications. The investigated drugs include insulin, vasopressor agents, and nonsteroidal anti-inflammatory drugs (NSAIDs) and two antibiotics. In addition gender differences are analysed. Life tables are used to compare study groups (EPO vs. placebo) within subgroups. The Cox regression model is applied to evaluate the interaction between the study groups and the subgroups for each re-epithelialization level. Results of the post hoc analyses indicate a faster onset of re-epithelialization in the first days of EPO treatment. Furthermore, EPO might have a positive, synergistic effect on early stages of re epithelialization in combination with insulin and a stabilizing effect on critically ill patients (lower numbers of vasopressors in the EPO group). As a side effect, we observed, in our study population, slower wound healing in women, compared to men. However, more clinical trials need to be conducted to gain further insight into these effects.      «

Erythropoietin (EPO) is well known as the hormone causing erythropoiesis. Over the last decade, research has shown that EPO plays a pivotal role in the healing of acute and chronic wounds due to its significant anti-inflammatory and pro-regenerative effects. The large, prospective, randomized, double-blind, multi-center phase II study “EPO in Burns“ was initiated to investigate the effects of EPO in severely burned patients. The primary endpoint of the study was the time until complete re-epithe...     »