Mutationen im Gen BIRC4 resultieren in einem Verlust des „X-linked inhibitor of apoptosis“ Proteins (XIAP) und resultieren damit in der Krankheit „X-linked lymphoproliferative disease type 2 (XLP-2)“, eine seltene primäre Immundefizienz. XLP-2 Patienten zeigen eine erhöhte Prädisposition für hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH) und chronisch-entzündliche Darmerkrankung, welche derzeit nur durch eine allogene Stammzelltransplantation aus peripherem Spenderblut geheilt werden kann. Im Hinblick auf aktuelle Publikationen, postulieren wir, dass der Verlust von XIAP in Antigen präsentierenden Zellen (APCs) in einem RIPK3 abhängigen Zelltod resultiert, welcher eine hyperinflammatorische Immunreaktion auslöst und daher für die systematische Deregulation des Immunsystems verantwortlich ist.
Um diese Theorie zu überprüfen wurde ein Kokultursystem mit Toll-like-Rezeptor (TLR) stimulierten dendritischen Zellen zusammen mit T Zellen entwickelt. Dort war es möglich zu beobachten, dass der Zelltod der XIAP defizienten dendritischen Zellen in einer hyperinflammatorischen IL-1 Produktion resultierte und dadurch zu einer starken IL-17 Induktion in CD4+, , peripheren doppelt negative (DN) und iNKT17 T Zellen in vitro führte. Diese IL-17 Induktion in angeborenen und adaptiven T Zellsubsets hängt stark von TNF, RIPK3 und Caspase1/8 Signalwegen in dendritischen Zellen ab. Wobei der Verlust von XIAP in T Zellen keine Auswirkung auf die Differenzierung der T Zellen hat.
Intraperitoneale LPS Injektionen in Mäuse verifizierten die in vitro Ergebnisse, indem auch hier erhöhte IL-17 Konzentrationen in XIAP defizienten T Zellen gemessen werden konnten welche dann zu einer Rekrutierung von Neutrophilen führte. Außerdem hatten XIAP defiziente Mäuse eine schlechtere Prognose nach Citrobacter rodentium Infektionen, einem Mausmodell welche die Symptome einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung von XLP-2 Patienten nachahmt. Ferner waren Xiap–/– Mäuse stärker belastet, wenn sie eine Graft-versus-Host Reaktion (GvHR) entwickelten, eine häufige Komplikation von XLP-2 Patienten nach einer Stammzelltransplantation.
Es wurde gezeigt, dass es nach dem Verlust von XIAP zu einem RIPK3 anhängigen Zelltod kommt, welcher in einer erweiterten inflammatorischen Immunantwort resultiert und damit das Gesamtsystem betrifft. Dies zeigt auf, wie wichtig der Zelltod, seine Regulation und die entsprechenden Immunreaktionen für die Balance des Gesamtsystems sind. Ein besseres Verständnis der zu Grunde liegenden Zusammenhänge könnte weitreichende Folgen für die Behandlung von Krankheiten basierend auf inflammatorischem Zelltod haben.
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Mutationen im Gen BIRC4 resultieren in einem Verlust des „X-linked inhibitor of apoptosis“ Proteins (XIAP) und resultieren damit in der Krankheit „X-linked lymphoproliferative disease type 2 (XLP-2)“, eine seltene primäre Immundefizienz. XLP-2 Patienten zeigen eine erhöhte Prädisposition für hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH) und chronisch-entzündliche Darmerkrankung, welche derzeit nur durch eine allogene Stammzelltransplantation aus peripherem Spenderblut geheilt werden kann. Im Hinbli...
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