Der Brustkorb ist eine anatomische Einheit, die sich aus oberer Brustwirbelsäule, den Rippen und dem Sternum zusammensetzt. Sternumfrakturen sind seltene Verletzungen. Sie sind aber oft mit Thoraxtraumata einschließlich Lungenquetschung und Rippenfrakturen sowie mit Frakturen der Wirbelsäule vergesellschaftet. Das primäre Ziel dieser Studie war es, das Verletzungsmuster des Thoraxtraumas zu analysieren und die damit verbundenen Verletzungen und den Traumamechanismus zu untersuchen. Wir nahmen an, dass die Sternumfraktur häufig mit einer instabilen Fraktur der Brustwirbelsäule in Kombination auftritt und somit als Indikator für eine Instabilität des Brustkorbs dienen kann.
Einschlusskriterien für die Studie waren:
(a) Sternumfraktur und die gleichzeitige Brustwirbelsäulen - Fraktur,
(b) Vorhandensein einer Ganzkörper-Computertomographie (CT-Scan), die bei der Aufnahme des Patienten in die Klinik durchgeführt wurde. Daten und CT-Scans wurden untersucht, um die Frakturen zu klassifizieren und die damit verbundenen Verletzungen, den Traumamechanismus und das klinische Outcome zu bewerten.
(c) Unfallzeitpunkt zwischen 2003 und 2012,
(d) Erstversorgung und Erstaufnahme in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Murnau.
Einschlusskriterien für die Kontrollgruppe waren wie folgt:
(a) Brustwirbelsäulen- Fraktur ohne gleichzeitige Sternumfraktur,
(b)- (d) siehe Studienkohorte.
Wir untersuchten in unserem Level I Trauma Center über einen Zeitraum von zehn Jahren 1980 Patienten mit 3562 Brustwirbelfrakturen und 396 Patienten mit Sternumfrakturen. In 206 Fällen konnte eine Kombinationsverletzung aus Sternumfraktur und Wirbelsäulenfraktur diagnostiziert werden. Eine Thoraxverletzung mit einer Sternumfraktur sowie einer Fraktur der Brustwirbelsäule konnte bei 130 Patienten festgestellt werden. Damit erfüllten insgesamt 130 Patienten die Einschlusskriterien der Untersuchungsgruppe, während 234 Patienten in die Kontrollkohorte eingeschlossen wurden. In der Untersuchungsgruppe erlitten 74,8% der Patienten signifikant häufiger eine instabile Typ A3, B oder C-Fraktur als die Patienten der Kontrollgruppe. Traten Brustwirbelfrakturen in demselben Segment wie die Sternumfrakturen auf. So konnten signifikant vermehrt rotationsinstabile Typ C- Verletzungen diagnostiziert werden. Die Dislokation der Brustbeinfraktur beeinflusste nicht den Schweregrad der Brustwirbelfraktur.
Die gleichzeitig vorhandene Sternumfraktur ist ein Indikator für eine instabile Typ A3, B oder C-Fraktur der Brustwirbelsäule, die eine operative Stabilisierung benötigt. Wenn die Sternumfraktur und die Brustwirbelsäulenfraktur sich im gleichen Segment befinden, können instabile Typ C-Frakturen erwartet werden.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Sternumfraktur eine seltene, aber schwerwiegende Verletzung des Thorax ist. Sie geht gehäuft mit schweren Begleitverletzungen, wie eine instabile Fraktur der Brustwirbelsäule, einher. Um keine schwerwiegenden Begleitverletzungen zu übersehen, sollte bei jedem Patienten mit einem adäquaten Unfallmechanismus und einer Sternumfraktur eine Polytraumaspirale durchgeführt werden.
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Der Brustkorb ist eine anatomische Einheit, die sich aus oberer Brustwirbelsäule, den Rippen und dem Sternum zusammensetzt. Sternumfrakturen sind seltene Verletzungen. Sie sind aber oft mit Thoraxtraumata einschließlich Lungenquetschung und Rippenfrakturen sowie mit Frakturen der Wirbelsäule vergesellschaftet. Das primäre Ziel dieser Studie war es, das Verletzungsmuster des Thoraxtraumas zu analysieren und die damit verbundenen Verletzungen und den Traumamechanismus zu untersuchen. Wir nahmen an...
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