Das Kernziel dieser Arbeit war es, mehr Einsicht in die Prozesse der Texturwahrnehmung zu gewinnen und diese letztendlich soweit zu verstehen, wie es derzeit für Geschmackswahrnehmung der Fall ist. Hierfür wurde zunächst im ersten Teil der Arbeit die Sensilität der Wahrnehmung bezüglich Scheibchen unterschiedlicher Grösse, d.h. Scheibchen im Milimeter Bereich bezüglich des Durchmessers und im Mikrometer Bereich für die Dicke, im Mund zwischen Zunge und Gaumen als paarweiser Vergleich evaluiert. Nachdem die Sensibilität bestimmt worden war, d.h. 1 mm für Unterschiede im Durchmesser und 25 Mikrometer in der Dicke, wurden die Erkennungsmechanismen untersucht. Aufgrund eines unerwarteten unsicheren Bereiches, in dem die Sensibilität bezüglich der Dicke kleiner als 25 Mikrometer ist, wurde eine Hypothese über die Existenz zweier unterschiedlicher von der Scheibendicke und -härte abhängiger Erkennungsmechanismen aufgestellt: Durchbiegen für dünne und Eindrücken in die Zunge für dicke Scheiben. Es wurden mathematische Modelle entwickelt und verifiziert. Im zweiten Teil der Arbeit wurde die Empfindung von Griessigkeit in flüssigen Lebensmitteln untersucht. Da auf Zunge und Gaumen nur Drucksensoren, aber keine texturspezifischen Rezeptoren existieren, wurde angenommen, dass das Gefühl von Griessigkeit auf Spannungsfeldschwankungen zurückzuführen ist. Diese werden durch in der Flüssigkeit enthaltene Partikel verursacht. Ein theoretisches fluidmechanisches Modell wurde diskutiert und danach experimentell verifiziert. Die Evaluierung des flüssigen Lebensmittels wurde als Quetschströmung zwischen Zunge und Gaumen dargestellt. Zu Beginn wurden Quetschströmungen von reinen Fluiden untersucht, deren Druckverteilung mit Hilfe der Stefangleichung berechnet werden kann. Die von den Partikeln verursachte Punktkraft wurde mit Hilfe von Faxens Gesetz beschrieben. Die Green Funktionen schliessen diese Punktkraft ein, so dass das resultierende Geschwindigkeits- und Spannungsfeld im Fluid mit Partikel bestimmt werden können. Ziel war es, die durch das Partikel verursachten Druckfeldvariationen im mechanischen Modell aufzuzeigen. Das Modell bestand aus einem blattförmigen Tekscan Drucksensor, der an der unteren von zwei parallelen Platten angebracht war, und so die Variationen im Normaldruck messen konnte. Der Sensor wies jedoch eine geringere als die vom Hersteller angebene Auflösung auf, sodass die erwähnten Störungen des Druckfelds nicht registriert werden konnten. Im Falle positiver Versuchsergebnisse wäre es möglich, mit Hilfe der dargestellten Dimensionsanalys Rückschlüsse über die Druckfeldvariationen im Mund und damit die Empfindung von Sandigkeit zu ziehen.
«
Das Kernziel dieser Arbeit war es, mehr Einsicht in die Prozesse der Texturwahrnehmung zu gewinnen und diese letztendlich soweit zu verstehen, wie es derzeit für Geschmackswahrnehmung der Fall ist. Hierfür wurde zunächst im ersten Teil der Arbeit die Sensilität der Wahrnehmung bezüglich Scheibchen unterschiedlicher Grösse, d.h. Scheibchen im Milimeter Bereich bezüglich des Durchmessers und im Mikrometer Bereich für die Dicke, im Mund zwischen Zunge und Gaumen als paarweiser Vergleich evaluiert....
»