In dieser Arbeit wurde die Möglichkeit einer Brauchwasserkreislaufführung in Brauereien zur Einsparung von Frischwasser untersucht. Die Untersuchungen eines möglichen Brauchwassereinsatzes in der Untersuchungsbrauerei haben ergeben, daß unter Berücksichtigung der gültigen Trinkwasserverordnung jährlich ca. 76.000 m3 Trinkwasser, was etwa 7% des gesamten Frischwasserbedarfs entspricht, durch Brauchwasser ersetzt werden könnten. Dies ist überall dort möglich, wo ein Kontakt des eingesetzten Wassers mit dem Produkt ausgeschlossen werden kann. Deshalb wurde eine Einteilung der verschiedenen Abwasserströme in Module erarbeitet. Aus dieser wurden zur Aufbereitung und Bereitstellung des benötigten Brauchwassers zwei Abwasserströme ausgewählt. Als produktionsintegrierte Möglichkeit wurde die Aufbereitung von Bier-Wasser-Gemischen im Bereich Flaschenkeller untersucht, als End-Of-Pipe Lösung wurde die Aufbereitung des Ablaufs der brauereieigenen Anaerobie gewählt. In beiden Fällen stellte die Umkehrosmose das Kernstück der Aufbereitungsmaßnahmen dar. Um eine objektive Beurteilung der erzeugten Brauchwasserqualität treffen zu können, wurde dieses nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung von 2001 untersucht. Im Falle des Bier-Wasser-Gemisches konnten durch eine Aufbereitung mittels Umkehrosmose alle Grenzwerte, mit Ausnahme der Oxidierbarkeit, eingehalten werden. Die erhöhte Oxidierbarkeit des Brauchwassers ist auf eine erhöhte Ethanolkonzentration von ca. 1 g/l zurückzuführen. Die spezifischen Kosten der Aufbereitung beliefen sich auf ca. 0,80 €/m3 Brauchwasser. Das Abwasser der Anaerobie wurde durch eine Kombination aus Sedimentation, Ultrafiltration und Umkehrosmose aufbereitet. Mit Ausnahme der Parameter Ammonium und Geruch wurden alle Grenzwerte der gültigen Trinkwasserverordnung eingehalten. Der Geruch ließ sich mittels Aktivkohle vollständig entfernen. Die Aufbereitungskosten ohne Desinfektion und Geruchs- bzw. Ammoniumentfernung beliefen sich auf 1,79 €/m3 Brauchwasser. Die Ultrafiltration verursachte mit 0,86 €/m3 Brauchwasser dabei die größten Kosten. Durch eine anschließende Ammoniumentfernung könnte aus dem gewonnenen Brauchwasser Wasser mit Trinkwasserwasserqualität erzeugt werden. Ob dieser Schritt notwendig ist, bleibt jedoch offen und hängt vom Einsatzgebiet des Brauchwassers ab. Ein Brauchwasserkreislauf in Brauereibetrieben ist durchaus realisierbar. Das Einsparpotential lag in der Untersuchungsbrauerei bei ca. 7% des gesamten Frischwasserbedarfs und 11,5% des Abwasseranfalls. Bei immer weiter zunehmender Trinkwasserknappheit und steigenden Abwasserkosten wird eine Brauchwasserkreislaufführung besonders in Gebieten mit Wassermangel in Zukunft bereits bei der Planung und Einrichtung von Brauereien zu berücksichtigen sein. In dieser Untersuchung wurde gezeigt, daß die Aufbereitung verschiedener Abwasserströme zu Brauchwasser mit annähernder Trinkwasserqualität unter Anwendung der Membrantechnik technologisch möglich ist. Durch den Einsatz dieses Brauchwassers in verschiedenen Schritten des Brauprozesses kann ein großer Beitrag zur ökologischeren Produktionsweise und somit zur Imageaufwertung einer Brauerei geleistet werden. Je nach wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie den gültigen Frisch- und Abwasserkosten, den Energiepreisen, aber auch der einsetzbaren Brauchwassermenge, kann ein Brauchwasserkreislauf zusätzlich zu Kosteneinsparungen führen.
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In dieser Arbeit wurde die Möglichkeit einer Brauchwasserkreislaufführung in Brauereien zur Einsparung von Frischwasser untersucht. Die Untersuchungen eines möglichen Brauchwassereinsatzes in der Untersuchungsbrauerei haben ergeben, daß unter Berücksichtigung der gültigen Trinkwasserverordnung jährlich ca. 76.000 m3 Trinkwasser, was etwa 7% des gesamten Frischwasserbedarfs entspricht, durch Brauchwasser ersetzt werden könnten. Dies ist überall dort möglich, wo ein Kontakt des eingesetzten Wasser...
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