Einleitung und Problemstellung:Das Abbrandgeschehen und damit die Abbrandgeschwindigkeit spielen eine wichtige Rolle bei der Ermittlung der Feuerwiderstandsdauer von Holzkonstruktionen bzw. deren Dimensionierung. Gleichwohl sind die Ursachen für das unterschiedliche holzartenspezifische Abbrandverhalten nicht vollständig geklärt. Ziel der Arbeit ist es, zur Klärung der Ursachen des unterschiedlichen holzartenspezifischen Abbrandgeschehens beizutragen.Material, Methoden und Methodenentwicklung:Fehlerfreie Kleinproben von Fichte, Kiefer, Lärche, Buche, Ahorn und Eiche wurden im sogenannten Kleinprüfstand unter normierten Bedingungen einseitig beflammt. Der Temperaturverlauf im Inneren der Kleinproben sowie der Abbrand wurden kontinuierlich erfasst.Es wurden zwei Methoden entwickelt, mit denen die vor und im Bereich der Abbrandgrenze entstehenden Brandgase während des Brandes in Adsorptionsröhrchen überführt und anschließend mittels Mikrowellen-Thermodesorber und GC/MS analysiert werden können.Zur Ergänzung und Überprüfung der Brandgasanalysen wurde mit chemischen Methoden untersucht, wie sich die Zusammensetzung des Holzes aufgrund der thermischen Belastung verändert hatte.Mit mikroskopischen Untersuchungen wurde überprüft, inwieweit die Struktur des Holzes die Abbrandgeschwindigkeit beeinflusst.Ergebnisse:Zwischen den Rohdichten der Hölzer und deren Abbrandgeschwindigkeiten konnte kein Zusammenhang festgestellt werden.Aus Temperaturdiagrammen ging hervor, dass im Bereich von etwa 200 bis 400 °C exotherme, chemische Abbauprozesse der Zellwand das Abbrandgeschehen bestimmen.Mit Hilfe von Temperaturprofilen wurde gezeigt, dass die Isolation der Holzkohle bei allen untersuchten Holzarten vergleichbar ist und somit nicht als Ursache für das unterschiedliche Abbrandverhalten in Frage kommt. Die Stabilität der Holzkohle war in Faserrichtung höher als quer zur Faser.Die mikroskopischen Untersuchungen zeigten, dass die Holzstruktur unter Brandbelastung abgesehen von einer Volumenschwindung weitgehend erhalten bleibt. Das Ausmaß der thermisch bedingten strukturellen Veränderungen ist bei den einzelnen Holzarten vergleichbar.Es konnte gezeigt werden, dass der holzartenspezifische anatomische Aufbau und die damit einhergehende unterschiedliche Durchlässigkeit für Brandgase sich bei einer Brandbelastung nach der ETK (Einheits-Temperaturzeitkurve) nicht auf die Abbrandgeschwindigkeit auswirkten.Die erfassten Brandgaskomponenten wurden, nach Holzarten unterteilt, dokumentiert und den Ergebnissen von Pyrolyse- und anderen Brandversuchen gegenübergestellt.Die Veränderung der Brandgaszusammensetzung bei den einzelnen Holzarten unter zunehmender thermischer Belastung wurde aufgezeigt und schließlich getrennt nach Nadel- und Laubhölzern verglichen. Es zeigte sich, dass der chemische Aufbau des Holzes wesentlich dessen Abbrandgeschwindigkeit beeinflusst. Aus den Untersuchungsergebnissen wurden Erklärungen für das jeweilige Abbrandverhalten abgeleitet. Dabei wurden die Analysenergebnisse zur Veränderung der chemischen Zusammensetzung des brandbelasteten Holzes berücksichtigt.
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Einleitung und Problemstellung:Das Abbrandgeschehen und damit die Abbrandgeschwindigkeit spielen eine wichtige Rolle bei der Ermittlung der Feuerwiderstandsdauer von Holzkonstruktionen bzw. deren Dimensionierung. Gleichwohl sind die Ursachen für das unterschiedliche holzartenspezifische Abbrandverhalten nicht vollständig geklärt. Ziel der Arbeit ist es, zur Klärung der Ursachen des unterschiedlichen holzartenspezifischen Abbrandgeschehens beizutragen.Material, Methoden und Methodenentwicklung:Fe...
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