Ein Ziel der Genomanalyse landwirtschaftlicher Nutztiere ist es, genetische Variation auf molekularer Ebene aufzuklären. Um die molekulare Struktur von Loci, die quantitativer Variation zugrunde liegen (QTL, Quantitative Trait Locus), untersuchen zu können, werden die interessierenden Genomregionen kloniert. Als Hilfsmittel werden dazu Large Insert Banken, in denen das Genom der Zielspezies in Form langer DNA-Fragmente kloniert ist, eingesetzt. Als Ressource für die Erforschung des Rindergenoms wurde eine bovine BAC-Bank (Bacterial Artificial Chromosome) erstellt. Diese BAC-Bank wurde für die physische Kartierung einer QTL-Region auf dem bovinen Chromosom 20 (BTA20) verwendet. Die BAC-Bank wurde aus der DNA der Leukozyten eines männlichen Kalbes der Rasse Holstein-Friesian erstellt. Ligiert wurde die partialverdaute und mittels einer modifizierten Strategie der Puls-Feld-Gelelektrophorese größensortierte DNA in den Klonierungsvektor pBACe3.6. Transformiert wurde der Bakterienstamm Escherichia coli DH10B durch Elektroporation. Für die physische Kartierung von BTA20 wurden Loci aus den Genomkarten des Rindes und der Radiation Hybrid Karte des homologen Chromosom 5 des Menschen (HSA5) ausgewählt. Bac-Klone, die diese Loci enthielten, wurden isoliert und mittels Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) physisch kartiert. Ausserdem wurden die Loci mittels Zwei-Farben-FISH unterschiedlich markierter BAC-Klone zueinander angeordnet und unter Verwendung eines bovinen Radiation Hybrid Panels in die bestehende Radiation Hybrid Karte von BTA20 eingefügt. In ausgewählten Kandidatengenen wurden Single Nucleotide Polymorphisms (SNPs) identifiziert. Es wurden 13 Loci physisch kartiert, davon 4 erstmalig beim Rind. Die zytogenetische Karte von BTA20 wurde um 9 Loci erweitert und die Radiation Hybrid Karte um 7 Loci. Die Anordnung der Loci zeigte eine gute Übereinstimmung der ermittelten Genreihenfolge mit der des Menschen. Bei der Verwendung verschiedener Kartierungsmethoden zeigte der verwendete Radiation Hybrid Panel überraschenderweise eine geringere Auflösung als die Methode der FISH.
«Ein Ziel der Genomanalyse landwirtschaftlicher Nutztiere ist es, genetische Variation auf molekularer Ebene aufzuklären. Um die molekulare Struktur von Loci, die quantitativer Variation zugrunde liegen (QTL, Quantitative Trait Locus), untersuchen zu können, werden die interessierenden Genomregionen kloniert. Als Hilfsmittel werden dazu Large Insert Banken, in denen das Genom der Zielspezies in Form langer DNA-Fragmente kloniert ist, eingesetzt. Als Ressource für die Erforschung des Rindergenoms...
»